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Veilchen - Kelchblätter spitz, Blüten +/- blauviolett, Sporn weiß, Grundblattrosette vorhanden

Stängel und Blattstiele einreihig behaart
> 1

Stängel kahl oder ringsum angedrückt behaart
> 2

                             

1     Stängel und Blattstiele einreihig behaart


Wunder Veilchen
(Viola mirabilis
L.)

IV - VI, Wälder (0 - 1000 m)
              Gundelfingen, Emausheim, ca. 450 m ü.M. (18.04.2015)

Synonyme:
Keine

English name:
Broad-Leaved Violet, Wonder Violet

Nom francais:
Violette admirable

Nome italiano: 
Viola meravigliosa

Verbreitung in Deutschland:
Mäßig häufig Schwäbische Alb, Frankenalb, Mainfranken, N-Franken, N-Thüringen; zerstreut Oberschwaben, Bayern südlich Donau, SO-Niedersachsen, SW-Sachsen-Anhalt, selten Eifel, Umg. Trier, Rheinpfalz, Z-Hessen, NO-Brandenburg; Einzelfunde Mecklenburg-Vorpommern 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Brandenburg: 4 (potentiell gefährdet), Hamburg: unbeständig, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: 2 (stark gefährdet), Niedersachsen: 3 (gefährdet), Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: 1 (vom Aussterben bedroht), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain, France, Italy, 
Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Serbia & Kosovo, 
Belgium, Denmark, Norway, Sweden, Finland, 
Czech Republic, Slovakia,  Hungary, Poland, Romania,
Bulgaria, Baltic States, Russia, Ukraine, Crimea, Korea, China, Mongolia, Japan

Etymologie:
- Viola: lat. "Veilchen" oder "violett"
- mirabilis: Wunder

 


 

Pflanze 10 - 30 cm groß
mit grund- und stängelständigen Blättern

Im Frühjahr:
Blüten mit hellvioletten Kronblätter, die von Insekten bestäubt werden (chasmogam)

Sporn grünlich- weiß, dicklich, Kelchblätter spitz, mit deutlichen Kelchblattanhängseln

Narbe gebogen

Früchte im Mai

Blätter stängelständig

oder in grundständigen Rosetten, zunächst tütenförmig zusammengerollt

Entrollte Blätter meist breiter als lang, groß (im Frühjahr bis 4 cm, im Sommer bis 10 cm lang), lang gestielt (Stiele im Frühjahr bis 8 cm im Sommer bis 20 cm lang)

Stängel und Blattstiele einreihig behaart

Nebenblätter der Grundblätter breit lanzettlich 
(2 cm lang, 1 cm breit), oft weiß oder hellgrün, ganzrandig, meist ohne Fransen

Im Sommer:
bleiben die Blüten klein und unscheinbar, es werden keine Kronblätter gebildet


29.06.2007

Blüten öffnen sich nicht und  bestäuben sich selbst (kleistogam)

 

 

2     Stängel kahl oder ringsum behaart

Hauptblühzeit März/April
Blätter +/-  so breit wie lang
> 3

Hauptblühzeit April/Mai
Einige Blätter 1,2 - 2 mal so lang wie breit, andere so breit wie lang
> 4

 

3      Stängelblätter +/-  so breit wie lang


Hain- Veilchen
(Viola riviniana
Rchb.)

IV - V, Waldränder, Auen (0 - 2100 m)
             Gundelfingen, Emausheim, ca. 450 m ü.M. (18.04.2015)

Synonyme:
Viola canina subsp. riviniana (Rchb.) Schübler & G.Martens
Viola sylvestris Lam.

English name:
Common Violet, Rivinus's Violet

Nom francais:
Violette de Rivinus

Nome italiano: 
Viola di Rivinus

Verbreitung in Deutschland:
Flächendeckend verbreitet (Norden regional zerstreut) 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: nicht gefährdet, Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, France, Corsica, Italy, Sardinia, Sicily, Malta, 
Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East, N- Aegean Isl., E- Aegean Isl.), 
Madeira, Canary Isl., England, Ireland, Belgium, Netherlands, Denmark, Norway, Sweden, Finland, Faroer Isl., Iceland, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria, Baltic States, Russia

Etymologie:
- Viola: lat. "Veilchen" oder "violett"
- riviniana: benannt nach August Quirinus Rivinus ( = Bachmann, 1652 - 1723), Arzt und Botaniker aus Leipzig

Ähnlich ist Viola reichenbachiana
Viola riviniana hat jedoch hellere Blüten mit weißem Sporn, benötigt mehr Licht und ist robuster als Viola reichenbachiana.
Die beiden Arten bilden die recht häufige Hybride Viola x bavarica

Im Handel wird häufig die violettblättrige Sorte Viola riviniana 'Purpurea' = Viola labradorica 'Purpurea' angeboten. Diese Sorte neigt sehr stark dazu mit heimischen Veilchen zu bastardieren:

  
Photo und copyright Martin Lokies
Jeweils links in den Bildern: Viola riviniana 'Pupurea', 
rechts: Bastard Viola canina x riviniana 'Purpurea'

Die Blätter der dabei entstehenden Bastarde sind oft ebenfalls purpurn überlaufen und weisen meist größere Blüten auf als die Eltern.

 

Pflanze 10 - 40 cm groß,
mit grund- und stängelständigen Blättern, sehr variable in der Größe

Krone hellblau, 14 - 25 mm lang, im Umriss quadratisch

Kelchblätter spitz, Sporn weiß oder cremefarben, 3 - 5 mm lang

Kelchblattanhängsel deutlich ausgeprägt,  +/- ausgerandet
Vorblätter oberhalb der Mitte des Blütenstiels

Sporn dick, auf der Unterseite gefurcht

   

Stängel kahl, beblättert, Stängelblätter lang gestielt, Blattstiel jedoch kürzer als die Blattspreite, Blattspreite am Grund seicht herzförmig, Nebenblätter mehr als 10 mm lang, lanzettlich, mit Fransen, Fransen kürzer als die ungeteilte Spreite des Nebenblattes

Grundblattrosette vorhanden, Grundblätter stumpf, +/- so lang wie breit

Stängel der Grundblätter viel länger als die Blattspreite

 

 

4        Einige Blätter 1,2 - 2 mal so lang wie breit, andere so breit wie lang


Baltisches Veilchen
(
Viola x intersita Beck)

V - VI, Magerrasen, Heiden
             Steinheim am Albuch, Wental, Baden- Württemberg, 622 m ü.M. (01.05.2009)

Bastard Viola riviniana x Viola canina

Synonyme:
Viola x baltica W. Becker

English name:
Baltic Violet

Verbreitung in Deutschland:
Zwischen den Elternarten

Gefährdung in Deutschland:
Datenlage unsicher

Weltweite Verbreitung:
Germany, Austria
England, Ireland, Denmark, Finland, Norway, Sweden
Czech Republic, Slovakia, Baltic States 

Etymologie:
- Viola: lat. "Veilchen" oder "violett"
- intersita: dazwischen liegend
- baltica: aus dem Baltikum

Beschreibung der Hybride aus Österreich: "Viola- Workshop"

 

 

 

Pflanze klein (5 - 15 cm groß)
oft in großen Kolonien,
Blüten hell blauviolett, im Umriss quadratisch

Sporn gelblich- grün oder gelblich- weiß, wie bei V. riviniana gefurcht
Kelchanhängsel nicht deutlich ausgeprägt, Vorblätter deutlich oberhalb der Mitte

Stängel +/- kahl
Nebenblätter schmal lanzettlich, mit langen Fransen, ca. 1/4 so lang wie der Blattstiel

Einige Blätter 1,2 - 2 mal so lang wie breit, andere so breit wie lang
Blätter schmal, vorne abgerundet (wie V. canina), andere breit (wie V. riviniana)