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Königskerze - Blüten gelb, Staubfäden violett

Blütenstandsachse und Kelch drüsig
> 1

Blütenstandsachse und Kelch +/- sternhaarig, ohne Drüsen
> 4

 

1        Blütenstandsachse und Kelch drüsig

Blüten lang gestielt
> 2

Blüten kurz gestielt
> 3


Photo und copyright Armin Jagel

 

2      Blüten lang gestielt


 Schaben Königskerze
 (Verbascum blattaria
L.)

VI - VIII, Gebüsche, Ruderalstellen, Ufer (0 - 900 m)
                 Mindelaltheim, Bayern, ca. 450 m ü.M. (02.09.2013)

Synonyme:
Verbascum blattariforme Griseb.,
Verbascum carduifolium Murb.; Verbascum rhinanthifolium Davidov

English name:
Moth Mullein

Nom francais:
Molène blattaire, Herbe aux mites

Nome italiano:
Verbasco polline

Verbreitung in Deutschland:
Rheinebene zerstreut; sehr zerstreut S-Frankenalb und Niederbayern; restliche Mitte, Osten und Süden sehr selten bis Einzelfunde; im Norden nur wenige Altfunde 

Gefährdungsgrad in Deutschland:
Deutschland: 3+ (gefährdet), Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: 3 (gefährdet), Berlin: unbeständig, Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: 0 (ausgestorben), Hessen: 1 (vom Aussterben bedroht), Mecklenburg-Vorpommern: 1 (vom Aussterben bedroht), Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: unbeständig, Rheinland-Pfalz: 2 (stark gefährdet), Saarland: 2 (stark gefährdet), Sachsen: 1 (vom Aussterben bedroht), Sachsen-Anhalt: 3 (gefährdet) [Neophyt], Thüringen: 0 (ausgestorben)

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland
Spain, France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Macedonia, Serbia & Kosovo, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East, Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E-Aegean Isl.) 
Belgium, Netherlands, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria,  Russia, Ukraine, Turkey, Cyprus, Iran, Afghanistan,
Algeria

Eingebürgert in:
*England, 
*Australia, *Tasmania, 
*Hawaii, *USA, *Canada

Etymologie:
- Verbascum: leitet sich ab von barbascum = Behaarung, barba = Bart
- blattaria: Schaben (die Pflanze wurde früher zur Bekämpfung von Schaben eingesetzt)

 

 

Pflanze 30 - 120 cm groß

Blütenstand locker traubig Blüten einzeln, 10 - 25 mm lang gestielt,
Tragblätter 5 - 11 mm lang, 2 mm breit, lanzettlich, +/- ganzrandig, drüsig

Blüten meist gelb, 25 - 30 mm im Durchmesser, am Grund mit violetter Zeichnung
mit 5 Staubblättern:
Staubfäden der oberen 3 Staubblätter violettwollig, im oberen Teil auch mit weißen oder gelblichen Haaren, die unteren beiden Staubblätter im oberen Teil kahl, in den unteren 2/3 mit violetten Haaren, Antheren der oberen Staubblätter quer nierenförmig, Antheren der unteren Staubblätter seitlich ansetzend, herablaufend

Blüten seltener auch weiß

Griffel ca. 10 mm lang, Narbe kopfig

Außenseite der Kronblätter oft rostrot überlaufen, Kelch 5 - 8 mm lang, fast bis zum Grund eingeschnitten, Kelchblätter schmal lanzettlich, spitz, drüsig

Früchte kugelig, 5 - 8 mm im Durchmesser, Blütenstandsachse drüsenhaarig

Samen 0,6 - 0,8 mm lang, 0,5 - 0,6 mm breit, warzig


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Obere Blätter  elliptisch, randlich gekerbt, +/- halbstängelumfassend, kahl

Stängel im unteren Teil kahl

Untere Blätter sitzend oder kurz  gestielt, 8 - 25 cm lang, 3 - 4 cm breit, an der Basis oft fiederschnittig, nicht oder kaum am Stängel herablaufend, kahl

Untere Blätter kurz gestielt, unterseits kahl oder schwach behaart

Rosettenblätter 8 - 25 cm lang, 3 - 4 cm breit, gelappt oder gebuchtet, kahl


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

 

 

3     Blüten kurz gestielt


  Ruten- Königskerze
(Verbascum virgatum
Stokes)


Photo und copyright Armin Jagel

VI - VIII, Ruderalstellen, Industriebrachen, steinige Magerrasen (200 - 1400 m)
                 Bochum, Weitmar, Nordrhein- Westfalen (Armin Jagel 04.08.2020)

Synonyme:
Verbascum grandiflorum Schrad., Verbascum blattarioides Lam., Verbascum blattaroides Lam., Verbascum annuum Mill., Verbascum blattaria subsp. blattarioides (Lam.) Bonnier & Layens

English name:
Wand Mullein, Twiggy Mullein

Nom francais:
Molène fausse-blattaire, Molène effilée

Nome italiano:
Verbasco vergato

Verbreitung in Deutschland:
Adventivfunde in BE, BW, NI, NW und TH.

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar (Neophyt)

Weltweite Verbreitung:
Portugal, Spain, France, Italy, 
England, Canary Isl., Madeira

Eingebürgert oder in Einbürgerung begriffen:
*Germany, *Switzerland,
*Australia, *USA

Etymologie:
- Verbascum: leitete sich ab von barbascum = Behaarung, barba = Bart
- virgatum: rutenförmig

 

 

Pflanze 40 - 110 cm groß
unverzweigt oder verzweigt


Photo und copyright Julián Fuentes Carretero

Blütenstand locker, traubig


Photo und copyright Julián Fuentes Carretero

Blüten gelb, 3 - 4 cm im Durchmesser
Staubfäden unter den Staubbeutel oft weiß- oder gelbwollig, im unteren Teil violettwollig


Photo und copyright Armin Jagel

Staubbeutel nierenförmig


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo

Blüten im oberen Teil meist einzeln, in der Achsel von 2 Tragblättern
Kelch 7 mm lang, Blütenstiel kürzer als der Kelch, Blütenstandsachse und Kelchblätter drüsig


Photo und copyright Armin Jagel

Blüten und Früche im unteren Teil meist zu 2 - 5, in der Achsel eines ca. 6 mm langen linealischen Tragblattes, Früchte kugelig, 6- 8 mm im Durchmesser, deutlich länger als der Kelch


Photo und copyright Armin Jagel

Obere Blätter sitzend oder halbstängelumfassend, Stängel und Blattunterseite schwach behaart, Blätter nicht oder nur wenig am Stängel herablaufend


Photo und copyright Armin Jagel

Untere Blätter 12 - 25 cm lang, 3 - 5 cm breit, eilanzettlich, am Rand gekerbt, am grund verschmälert, oberseits schwach behaart, verkahlend, 0,5 - 3 cm lang gestielt


Photo und copyright Armin Jagel

 

 

4     Blütenstandsachse und Kelch +/- sternhaarig,  nicht drüsig

Häufige, weit verbreitete Art
Blütenstand unverzweigt oder nur im unteren Bereich etwas verzweigt
Grundblattspreite mit herzförmigem Grund
> 5


Blütenstand auch oberhalb der Mitte verzweigt
Grundblattspreite mit keilförmigem oder gestutztem Grund
> 6


Photo und copyright Stefan Lefnaer

 

5        Grundblattspreite mit herzförmigem Grund

       
 Schwarze Königskerze 
(Verbascum nigrum
L.)

VI - IX, Gebüsche, Ruderalstellen, Ufer
               Günzburg, Legoland, Bayern, ca. 450 m ü.M. (30.07.2017)

Synonyme:
Dunkle Königskerze
Verbascum minutiflorum Stef., Verbascum alopecurus Thuill.

English name:
Black Mullein

Nom francais:
Molène noire

Nome italiano: 
Verbasco nero

Verbreitung in Deutschland:
Fast flächendeckend verbreitet, Süden streckenweise zerstreut

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: nicht gefährdet, Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain, Baleares, France, Italy, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, ?Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East), 
England, Belgium, Denmark, Netherlands, Finland, Sweden, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Norway, Poland, Romania, Bulgaria, Baltic States, Russia, Belarus, Ukraine

Eingebürgert in:
*USA, *Canada

Etymologie:
- Verbascum: leitet sich ab von barbascum = Behaarung, barba = Bart
- nigrum: schwarz

Verbascum chaixii und Verbascum nigrum vikariieren ökogeographisch, d.h. in einem bestimmten Gebiet kommt entweder (fast ausschließlich) die eine Art vor oder die andere. 

 

 

 

Pflanze 50 - 100 cm groß
Blütenstand unverzweigt oder nur im unteren Bereich mit einigen wenigen seitlichen Trauben

Blüten zu 2 - 5 knäulig, 4 - 6 mm lang gestielt

Tragbblätter der Blütenbüschel linealisch, 4 - 8 mm lang, 0,4 mm breit, spitz,
Kelch 3 - 4 mm lang, fast bis zum Grund geteilt, Kelchzipfel linealisch, behaart

Kelch und Krone außen dicht sternhaarig, Kronzipfel durchscheinend punktiert

Alle Staubfäden violettwollig, Kronblätter mit braunrotem Fleck,
alle Antheren mittig ansetzend, quer nierenförmig, nicht herablaufend

Kapsel breit eiförmig, 4 -5 mm lang, 3 - 4 mm breit, kaum länger als der Kelch,
behaart, vorne stumpf, Griffel bald abfallend


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Stängel grün oder rot,
Obere Stängelblätter herz- eilanzettlich, stumpf gezähnt, nicht herablaufend, 

Stängel gerippt, im unteren Bereich zerstreut sternhaarig

Untere Stängelblätter und Grundblätter 15 - 45 cm lang, eiförmig, am Rand gekerbt, 
5 - 20 cm lang gestielt, oberseits schwach behaart, verkahlend

Grundblattspreite mit +/- herzförmigem Grund

Blattstiel und Blätter unterseits +/-  kurzhaarig

 

 

6       Grundblattspreite mit keilförmigem oder gestutztem Grund

 

 

 

 

       
Chaix'- Königskerze
(
Verbascum chaixii Vill.)


Photo und copyright Michael Hassler

VII - X, Trockenrasen, Waldsäume (0 - 1000 m)
              Merkersdorf, Niederösterreich, ca. 300 m ü.M. (02.07.2016)
              Ossiacher See, Österreich (Michael Hassler 04.07.2010)

Zu den Unterarten

Synonyme:
Keine

English name:
Nettleleaf Mullein

Nom francais:
Molène de Chaix

Nome italiano:
Verbasco di Chaix

Verbreitung in Deutschland:
Adventivfunde in BE, BW, BY, NW und TH.

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar (Neophyt)

Weltweite Verbreitung:
Austria, Switzerland, 
Spain, France, Sicily, Italy (Liguria, Piemont, Lombardia, Südtirol, Trentino, Friaul), 
Croatia, Bosnia & Hercegovina; ?Serbia & Kosovo,
Greece
(S- Pindos, N- Pindos, N- Central, N- East, N- Aegean Isl.)
Czech Republic, Slovakia, Hungaria, Poland, Romania, Bulgaria, Russia, Kazakhstan,

Eingebürgert in:
*Germany

Etymologie:
- Verbascum: leitete sich ab von barbascum = Behaarung, barba = Bart
- chaixii: benannt nach dem französischen Pfarrer und Botaniker Dominique Chaix (1730 - 1799).

Auch Zierpflanze mit mehreren weißen Sorten:

'Album':


Photo und copyright Andrea Moro

 

 

Pflanze 50 - 80 cm groß
Blütenstand auch oberhalb der Mitte verzweigt


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Blüten zu 2 - 5 in den Achseln von Hochblättern, 
Blütenstiele höchstens so lang wie der Kelch


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Staubfäden violettwollig


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Kronblätter mit braunrotem Fleck


Photo und copyright Walter Obermayer

Stängelblätter herz- eilanzettlich, nicht herablaufend


Photo und copyright Michael Hassler

Grundblattspreite mit +/- keiligem Grund


Photo und copyright Stefan Lefnaer