Home Nach oben Systematik Bestimmung Familien Fundorte Fachbegriffe Artenverzeichnis Hilfe Saatblumen

Berufkraut - Stängel ein- oder wenigköpfig, Zungenblüten lang, Köpfchen und Stängel nicht drüsig
Hüllblätter wollig langhaarig, alpine Arten

Köpfchen ohne Fadenblüten zwischen Röhren- und Zungenblüten
> 1

Köpfchen mit Fadenblüten zwischen Röhren- und Zungenblüten
> 2

 

1         Köpfchen ohne Fadenblüten zwischen Röhren- und Zungenblüten


Einköpfiges Berufkraut
(
Erigeron uniflorus L.)

 

VII - VIII, Alpine Matten (1800 - 2800 m)
                   Oberstdorf, Fellhorn, Bayern, ca. 2000 m ü.M. (14.07.2007)
                   Col du Galibier, Gipfel, Frankreich, 2640 m ü.M. (16.08.2014)

Synonyme:
Heterochaeta erigeroides DC.; Aster pyrenaeus Pourr.; Aster uniflorus E. H. L. Krause; Diplopappus bellidioides Gill. & Don ex Hook. & Arn.; Erigeron alpinus Pursh; Erigeron apenninianus Georgi; Erigeron cilicicus Boiss. ex Tchihat.; Erigeron glacialis Fiseh. ex Herd.; Erigeron monocephalus Schur; Erigeron pulchellus Turcz.; Erigeron pycnotrichus Schott & Kotschy ex Tchihat.; 

English name:
One- headed Fleabane

Nom francais:
Vergette à une tête

Nome italiano: 
Cespica uniflora

Verbreitung in Deutschland:
Selten Alpen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain (Huesca, Lleida), Andorra, France, Italy, Slovenia, Serbia & Kosovo, Macedonia, 
Iceland, Svalbard, Norway, Sweden, Finland, Liechtenstein, Poland, Slovakia, Romania, Bulgaria, Turkey, Iran, Iraq, Afghanistan, Pakistan, Pakistani Kashmir, Jammu & Kashmir, India, Nepal, Ukraine, European Russia, Transcaucasus, New Guinea

Michael Foley hat mehrere Unterarten von Erigeron uniflorus beschrieben: 
- ssp. parnassicus: der einmalige Fund auf dem Mt. Parnassos (Griechenland) wird von VPG als Fehlbestimmung angesehen; die gefundene Pflanze gehört wohl zum Formenkreis von Erigeron glabratus.
- ssp. picoeuropaeanus: aus Nordspanien 
- ssp. subacaulis: aus Nordspanien
Diese beiden Unterarten werden in der Publikation "
Two new subspecies of Erigeron uniflorus L. (Asteraceae ) from Northern Spain" (2000) von Michael Foley beschrieben, jedoch in der Flora Iberica als "von geringer taxonomischer Bedeutung" eingestuft.

 

 

 

 

Pflanze 3 - 10 cm hoch


Photo und copyright Julia Kruse

Stängel meist mit 1, selten bis zu 4 Köpfchen

Stängel ohne Drüsenhaare, oben locker langhaarig, unten +/- kahl
mit 1 - 7 Stängelblättern

Köpfchen 15 - 25 mm im Durchmesser, Zungenblüten in 1 - 3 Reihen, weiß, blasslila oder rosa,
Röhrenblüten gelb, orange oder rotviolett

Köpfchen ohne Fadenblüten, Früchte 2,5 mm lang, spindelförmig, 
Zungen- und Röhrenblüten mit weißen, 2 - 4 mm langen Pappushaaren

Hülle 3 - 4- reihig, 7- 10 mm lang, dicht weißwollig

Äußere Hüllblätter sparrig abstehend, innere anliegend
Haare 2 mm lang

Grundblätter rosettig, horizontal ausgebreitet, zur Blütezeit vorhanden

Blattspreite 13 - 25 mm lang, 4 - 8 mm breit, spatelförmig, ganzrandig, vorne stumpf, 
mit 10 - 25 mm langem Stiel, oberseits kahl, am Rand meist bewimpert


Photo und copyright Julia Kruse

 

 

2        Köpfchen mit Fadenblüten zwischen Röhren- und Zungenblüten

Grundblätter auf der Fläche oberseits +/- kahl
> 3


Photo und copyright Julia Kruse

Grundblätter auf der Fläche oberseits behaart
> 4

 

3       Grundblätter auf der Fläche oberseits +/- kahl


 Verkanntes Berufkraut
(
Erigeron neglectus A. Kerner)

 
Photo und copyright Julia Kruse

VII - VIII, Steinrasen, alpine Matten (1800 - 2200 m)
                   Oberstdorf, Enzianhütte, 2100 m ü.M. (Julia Kruse 28.07.2008)

Synonyme:
Vernachlässigtes Berufkraut
Erigeron alpinus ssp. neglectus (A. Kerner) O. de Bolòs & J. Vigo; 
Erigeron nanus Schur ssp. neglectus (A.Kern.) R. Soo

English name:
Neglected Fleabane

Nom francais:
Vergerette négligée

Nome italiano:
Cespica trascurata, Cespica negletta

Verbreitung in Deutschland:
Selten westliche (Allgäuer) Alpen, 
Altfunde Berchtesgadener Alpen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Bayern: 4 (potentiell gefährdet) 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
France (Haute- Savoie, Savoie, Isere, Hautes- Alpes, Alpes-de-Haute- Provence, Alpes- Maritimes), Italy (Piemont, Lombardei, Südtirol, Trentino, Venetien, Friaul)

Unterschiede zwischen den 3 Typen von Blüten in einem Erigeronkörbchen:

 

 

 

 

Pflanze 10 - 20 cm groß
Stängel +/- aufrecht, mit 3 - 10 Stängelblättern, fast immer einköpfig


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

Hüllblätter ca. 1 mm breit, weißwollig


Photo und copyright Julia Kruse

Zungenblüten violett, hellrosa bis  pfirsich- weinrot


Photo und copyright Julia Kruse

Köpfchen mit mit Fadenblüten (Fadenblüten sind rein weibliche Blüten, ohne Antherenröhre, nur mit Griffel und 2 Narben), Röhrenblüten grüngelb, im oberen Bereich orangerot

Stängel abstehend behaart, ohne Drüsenhaare, Stängelblätter am Rand bewimpert


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

Grundblätter spatelförmig, 20 - 55 mm lang, 4 - 6 mm breit, mit geflügelten Stiel, vorne abgerundet, etwas fleischig, auf der Fläche fast kahl, am Rand gewimpert


Photo und copyright Julia Kruse

 

 

4       Grundblätter auf der Fläche oberseits behaart


Alpen- Berufkraut
(
Erigeron alpinus L.)


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

VII - VIII, Steinrasen, alpine Matten (1700 - 2800 m)
                   Melag, Südtirol, ca. 1930 m ü.M. (10.08.2011)

Zu den Unterarten

Synonyme:
Erigeron verguinii Sennen, 
Erigeron hirsutus Bluff & Fingerh., Erigeron prantlii Dalla Torre, 
Stenactis alpina (L.) Cass.

English name:
Alpine Fleabane

Nom francais:
Vergerette des Alpes, Vergette alpine

Nome italiano: 
Cespica alpina

Verbreitung in Deutschland:
Selten westliche (Allgäuer) Alpen, 
wenige Altfunde zentrale und östliche Alpen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain (Burgos, Leon, Navarra, Barcelona, Gerona Huesca, Lleida, Asturien), Andorra, France Alpen und Pyrenäen), Italy, Slovenia, Bosnia- Hercegovina, Serbia & Kosovo, Macedonia, Albania, Greece (Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, N- Central), 
Poland, Slovakia, Romania, Bulgaria, Ukraine, N-Caucasus, Transcaucasus, Azerbaijan, Nachichevan, Iran

- In der Publikation "FRAGMENTOS TAXONÓMICOS, COROLÓGICOS, NOMENCLATURALES Y FITOCENOLÓGICOS" (2011) von María del Mar F. ARJONA et al wird Erigeron Verguinii Sennen als Synonym von Erigeron alpinus angesehen.

- Erigeron alpinus subsp. intermedius (Rchb.) Pawl. gehört nach BIB (Botanischer Informationsknoten Bayern) vermutlich in ein Hybridfeld Erigeron alpinus × atticus (Wilhalm et al. 2006)

- Zu Erigeron alpinus ssp. rhodopaeus (Vierh.) Kožuharov & N. Andreev (Verbreitung: Serbia & Kosovo, Macedonia, Bulgaria) habe ich keine Beschreibung gefunden.

 

 

 

 

Pflanze 5 - 30 cm groß
Stängel mit 1 - 6- Köpfchen, meist mit wenigen Blättern

  
Photo und copyright Franck Le Driant

Köpfchen 12 - 22 mm im Durchmesser, zwischen Röhren- und Zungenblüten befinden sich Fadenblüten, Zungenblüten in 2 - 3 Reihen, 4 - 8 mm lang, lila, Röhrenblüten gelblich, an der Spitze oft purpurn

Fadenblüten sind rein weibliche Blüten mit verkümmerter, schlanker und kurzer Krone. Sie besitzen im Gegensatz zu den Röhrenblüten keine Antherenröhre sondern nur einen herausstehenden, 2- narbigen Griffel

Hülle 2 - 3- reihig, 3 - 9 mm lang, Hüllblätter wollig behaart


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

Stängel abstehend behaart, ohne Drüsenhaare
Stängelblätter linealisch, sitzend, vorne spitz

Grundblätter rosettig, zur Blütezeit vorhanden, Blattspreite 20 - 55 mm lang, 3 - 9 mm breit, 
ganzrandig, vorne +/- stumpf, auf der Fläche oberseits behaart, am Rand bewimpert