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Juncus - Blätter weich, binsenartig, einröhrig, Blüten in 3 - 10 +/- endständigen Köpfchen, Köpfchen +/- halbkugelig, mit 3 - 10 Blüten, Perigonblätter 2 - 4 mm lang, Kapsel länger als die Perigonblätter

Blätter sichelförmig
Schnabel der Frucht 1,5 mm lang
Innere Perigonblätter spitz, Antheren 1 - 1,5 mm lang, 
> 1


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo

Blätter gerade
Schnabel der Frucht kurz
Innere Perigonblätter stumpf, Antheren 0,4 - 0,7 mm lang, 
> 2

 
Photo und copyright Michael Hassler

 

1       Blätter sichelförmig, Schnabel der Frucht 1,5 mm lang, innere Perigonblätter spitz, Antheren 1 - 1,5 mm lang, 


   Juncus fontanesii Gay
(Desfontaines Binse)


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

VI - IX,  Sandige Ufer, Feuchtwiesen (0 - 200 m)
               
Mormoiron, Vaucluse, Frankreich (Benoit Bock Juni 2020)

Zu den Unterarten

Synonyme:
Juncus duvalii Loret

English name:
Desfontaines's Rush

Nom francais:
Jonc de Desfontaines

Nome italiano: 
Giunco di Desfontaines

Weltweite Verbreitung:
Portugal, Spain, Baleares (Mallorca, Menorca, Ibiza), France, Sardinia, Sicily, Italy, Montenegro, ?Bosnia & Hercegovina, ?Macedonia, Croatia, Albania, Greece, 
Cyprus, Turkey, Iran, Iraq, Israel, Jordania, Lebanon, Saudi Arabia, Syria, Yemen, Pakistan
Algeria, Morocco, Tunisia, Libya, Egypt

Etymologie:
- Juncus: lat. jungere = zusammen binden (Binsen wurden früher als Flechtmaterial verwendet)
- fontanesii: benannt nach dem französischen Botaniker René Louiche Desfontaines (1750 - 1833). Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Desf.

Die Gallen des Binsenflohs (Livia juncorum) erwecken den Eindruck der Viviparie. Diese sogenannten Hexenbesen ("witches brooms") gibt es auch bei anderen Juncus- Arten (z.B. Juncus acutiflorus, Juncus articulatus). In der Publikation "First report of occurrence of Livia junci (Schrank, 1789) (Hemiptera: Psyllidae) on Juncus fontanesii J. Gay ex Laharpe (Juncaceae) from Portugal" (2013) von Pawel Jarzembowski et al. finden sich schöne Bilder sowohl des Binsenflohs, als auch der Hexenbesen.

 

 

Pflanze 10 - 50 cm groß, 


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Spirre mit (1) 4 - 13 Köpfchen, Tragblatt 1 - 2 cm lang, 


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo

Köpfchen 3 - 18- blütig


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Blüte mit 6 Perigonblättern, 6 Staubblättern und 1 Fruchtknoten mit 3 federigen Griffeln, Staubbeutel 1 - 1,5 mm lang, 1,5 - 3 mal so lang wie die Filamente, Narben und Griffel ca. 1 mm lang


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo

Perigonblätter rotbraun, eilanzettlich, 3 - 4 mm lang, 
die inneren oft länger als die äußeren, mit deutlich breiterem Hautrand


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo

Kapsel 4 mm lang, dreieckig- eiförmig, so lang oder etwas länger als die Perigonblätter, braun, glänzend, Schnabel 1,5 mm lang


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Stängel rund, 1 - 1,7 mm im Durchmesser, mit mehreren Stängelblätter,
Grundblätter zu Blattscheiden reduziert

Blätter 30 - 80 mm lang, 1 - 1,5 mm im Durchmesser, oft sichelförmig, einröhrig, deutlich quer gekammert, Blattscheiden geöhrt, Öhrchen bis 2 mm lang, stumpf

 

Manchmal sind Unterwasserblätter vorhanden, 
die pfriemlich und nur 0,3 mm im Durchmesser sind

Je nach Unterart mit oder ohne bis zu 30 cm langen oberirdischen Ausläufern, an deren Knoten neue Schösslinge austreiben, Rhizom fehlend oder schwach ausgeprägt


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

 

 

2       Blätter gerade, Schnabel der Frucht kurz, innere Perigonblätter stumpf, Antheren 0,4 - 0,7 mm lang, 

Endemit in Korsika
Pflanze 2 - 10 cm hoch, Spirre mit 1 - 6 Köpfchen
> 3
Weit verbreitet, kein Vorkommen auf Korsika
Pflanze 25 - 50 cm hoch, Spirre mit 5 - 14 Köpfchen
> 4

 

3         Endemit in Korsika, Pflanze 2 - 10 cm hoch, Spirre mit 1 - 6 Köpfchen


   Juncus requienii Chaix
(Requins Binse)

 

VI - VIII,  Flussufer, Moore (1200 - 1300 m)
                   

Synonyme:
Juncus alpinus ssp. requienii (Parl.) Nym.

English name:
Requin's Rush

Nom francais:
Jonc de Requin

Nome italiano:
Giunco di Requien

Weltweite Verbreitung:
Corsica

Etymologie:
- Juncus: lat. jungere = zusammen binden (Binsen wurden früher als Flechtmaterial verwendet)
- requienii: benannt nach Esprit Requien (1788 - 1851), französischer Botaniker

 

 

 

Pflanze 2 - 10 cm hoch
Matten bildend

 

Spirre mit 1 - 6 Köpfchen, Köpfchen 3 - 4- blütig,
Blüte mit 6 Perigonblättern, 6 Staubblättern und 1 Fruchtknoten mit 3 federigen Griffeln, Antheren 0,6 - 0,9 mm lang, etwas länger die Filamente

 

Perigonblätter rot- oder dunkelbraun, 1,7 - 2,2 mm lang, +/- gleich lang, die äußeren oft mit aufgesetzter Stachelspitze, die inneren stumpf, hautrandig

 

Kapsel 2,5 mm lang, dreieckig- eiförmig, abrupt in einen kurzen Schnabel verschmälert, länger als die Perigonblätter

 

Blatt bis 40 mm lang, einröhrig, deutlich quer gekammert, am Grund gefurcht

 

Stängel rund, meist mit 2 - 3 Stängelblätter
Rhizom schlank, verzweigt, mit langen Internodien

 

 

 

4           Pflanze 25 - 50 cm hoch, Spirre mit 5 - 14 Köpfchen


   Juncus alpinoarticulatus Chaix
(Alpen- Binse)

VII - IX,  Moore, Gräben, nasse Wiesen (100 - 2200 m)
                 Nesselwängle, Österreich, ca. 1200 m ü.M. (06.08.2014)

Synonyme:
Gebirgs- Binse
Juncus alpinus Vill. (Name in der Flora Europaea)

English name:
Northern Green Rush

Nom francais:
Jonc alpin, Jonc articulé des Alpes

Nome italiano: 
Giunco articolato delle Alpi

Verbreitung in Deutschland:
Alpen verbreitet, Voralpenland und Oberrrheinaue zerstreut, lokal Niederlausitz, Münsterland, Mecklenburger Seenplatte; Restgebiet wenige Einzelfunde, in der Mitte fast verschwunden

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 3 (gefährdet), Baden-Württemberg: V (Vorwarnliste), Bayern: nicht gefährdet, Berlin: 1 (vom Aussterben bedroht), Brandenburg: 3 (gefährdet), Hamburg: 0 (ausgestorben), Hessen: 2 (stark gefährdet), Mecklenburg-Vorpommern: 2 (stark gefährdet), Niedersachsen: 2 (stark gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 3 (gefährdet), Rheinland-Pfalz: 3 (gefährdet), Sachsen: 2 (stark gefährdet), Sachsen-Anhalt: 2 (stark gefährdet), Schleswig-Holstein: 0 (ausgestorben), Thüringen: 2 (stark gefährdet) 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain, France,  Italy, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, N- Central), 
England, Denmark, Netherlands, Finland,  Norway, Sweden, Iceland, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria,  Baltic States, Russia, Belarus, Ukraine, Caucasus, Turkey,
Morocco

Etymologie:
- Juncus: lat. jungere = zusammen binden (Binsen wurden früher als Flechtmaterial verwendet)
- alpinoarticulatus: aus den Alpen, ähnlich Juncus articulatus

 

 

 

Pflanze 25 - 50 cm groß, aufrecht oder niederliegend aufsteigend
Spirre mit 5 - 14 Köpfchen

Die Äste der Spirre sind meist aufrecht, selten sparrig oder zurückgebogen

Köpfchen 3 - 6- blütig,
Blüte mit 6 braunen Perigonblättern, 6 Staubblättern und 1 Fruchtknoten mit 3 federigen Griffeln, Staubbeutel 0,4 - 0,7 mm lang, ca. so lang wie die Filamente


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

Perigonblätter 2 - 3 mm lang, zur Fruchtzeit schwarzbraun, stumpf, +/- gleich lang, die äußeren mit aufgesetzter Stachelspitze, die inneren stumpf, hautrandig,  Perigonblätter deutlich kürzer als die Kapsel,

Kapsel stumpf, zuweilen mit aufgesetztem, sehr kurzem Schnabel

Blatt einröhrig, deutlich quer gekammert

Stängel rund, 0,5 - 1 mm im Durchmesser, meist mit 3 Stängelblätter und 0 - 2 Grundblättern
Rhizom horizontal kriechend, kräftig


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset