Familie: Orchideen/Knabenkrautgewächse (Orchidaceae)
Zur Familie gehören ca. 800 Gattungen mit ca. 24000 Arten
Hervorragende Bilder und
Beschreibungen der Orchideenarten finden Sie bei:
1. Marco Klüber: Die
Orchideen der Rhön
2. Günther Blaich: Europäische Orchideen
und Hybride
3. Arbeitskreis heimische Orchideen Bayern: AHO-
Bayern
| Lippe gelb, schuhförmig
aufgeblasen > 1
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Lippe nicht schuhförmig aufgeblasen > 2 |
1 Lippe schuhförmig aufgeblasen
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Pflanze 20 - 50 cm groß,
Blütenstand ein- seltener auch 2- blütig
Perigonblätter braünlich, die seitlichen schmal,
meist gedreht,
3 - 5 große, spitz eiförmige Blätter mit deutlichen Adern, unterseits flaumhaarig
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2 Lippe nicht schuhförmig aufgeblasen
| Blüten ahmen einen
Insektenkörper
nach > 3
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Blüten anders > 4 |
3 Blüten ahmen einen Insektenkörper nach
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Pflanze 10 - 65 cm groß
Blüten ahmen einen
Insektenkörper
nach,
Sepalen weiß, rosa oder grün
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4 Blüten anders
| Mittellappen der Lippe 3 - 4 mal
länger als die Seitenzipfel korkenzieherartig gedreht > 5
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Mittellappen der Lippe kürzer nicht korkenzieherartig gedreht > 6 |
5 Mittellappen der Lippe 3 - 4 mal länger als die Seitenzipfel
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Pflanze 30 - 60 cm groß
Helm geschlossen
Perigonblätter auf der Innenseite rotbraun
gestreift
Lippe dreiteilig, mittlerer Teil 3 - 4 mal so lang wie die Seitenzipfel, bandförmig, später spiralig gedreht, 3-6 cm lang
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6 Mittellappen der Blüten kürzer
| Blüten meist mehrfarbig, Lippe in Vorder- und Hinterlippe geteilt, Hinterlippe schüsselförmig > 7
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Blüten anders > 8
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7 Blüten meist mehrfarbig, Lippe in Vorder- und Hinterlippe geteilt, Hinterlippe schüsselförmig
Eine ganz hervorragende Beschreibung des Aufbaus einer Epipactisblüte mit der Erklärung aller notwendigen Begriffe finden Sie hier: http://www.aho-bayern.de/epipactis/glossar.html
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Pflanze 20 - 80 cm groß
Sepalen, Petalen und Lippe meist mehrfarbig
Lippe groß, in Vorderlippe (Epichil)
und Hinterlippe (Hypochil) gegliedert,
Um die Arten sicher unterscheiden zu können ist es wichtig den Aufbau einer Epipactis- Blüte zu kennen: Den vordere Teil des Labellums (= Lippe) nennt man Epichil, der hintere Teil heißt Hypochil. Das Epichil dient als Landebahn für ankommende Insekten, im Hypochil wird Nektar gebildet. Die Breite des Durchgangs zwischen Epichil und Hypochil ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Oberhalb des Hypochils befindet sich das Gynostegium (= Säulchen), welches durch Verschmelzung des einzigen Staubblattes mit dem Griffel entstanden ist. Dieses Säulchen besteht aus 4 Teilen: Unterhalb des Viscidiums (= Klebscheibe) befindet sich die Narbe, oberhalb die 2 hellgelben Pollinien (Pollensäcke). Darüber das dunkelgelbe Staubblatt (Anthere). Beim Besuch eines Insekt, haftet die Klebscheibe am Körper des Insekts und die Pollinien werden als Ganzes herausgerissen und zur nächsten Blüte transportiert
Vorderlippe am Übergang zur Hinterlippe oft mit Höckern (= Kalli)
Einige Arten werden durch Insekten bestäubt: Das Tier (z.B. eine Wespe) fliegt auf das Labellum, kriecht in die Blüten und stößt mit dem Kopf an das Viscidium (= Klebscheibe) . Beim Zurückziehen des Kopfes reißt sie die Pollensäcke aus dem Gynostegium (= Säulchen), fliegt zur nächsten Blüten und übeträgt die Pollensäcke auf die Narbe
Andere Arten sind autogam d.h sie befruchten sich selber. Bei diesen Arten fehlt das Viscidium oder es vertrocknet rasch und ist damit nicht funktionsfähig, die Pollinien bei den autogamen Arten beginnen sehr früh zu zerbröseln
Blüten ohne Sporn
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8 Blüten anders
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Pflanze ohne grüne Blätter, höchstens mit Schuppenblättern > Pflanze ohne grüne Blätter
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Pflanze mit grünen Blättern > Pflanze mit grünen Blättern
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