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Labkräuter - Blätter und Stängel ohne Stacheln, Blüten gelb

Alpenpflanzen
Pflanze 2 - 10 cm hoch, dicht rasig wachsend
Blätter eiförmig- lanzettlich

> 1


Photo und copyright Julia Kruse


Pflanze 20 - 70 cm groß, aufrecht
Blätt
er schmal- linealisch
> 4

                                                        

1     Pflanze 2 - 10 cm hoch, dicht rasig

Verbreitung: hautpsächlich in den Westalpen
Fruchtstiele abwärts gekrümmt, 2 - 3 mm lang
Blätter am Rand mit kleinen Stachelzähnchen (Lupe!)
> 2

 

Verbreitung: hauptsächlich in den Ostalpen
Fruchtstiele gerade
Blätter am Rand glatt
> 3

 

 

2     Blätter am Rand mit kleinen Stachelzähnchen (Lupe!)


Schweizer Labkraut
(Galium megalospermum)


Photo und copyright Michael Hassler

VII - VIII, Alpine Schuttfluren
                   Pfronten, Balderschwang

Synonyme:
Galium helveticum Weigel, Galium rupicolum Bertol. 

English name:
Swiss Bedstraw

Verbreitung in Deutschland:
Alpen selten (vor allem Westen), Altfunde Voralpenland, Einzelfund S-Hunsrück 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland
France, Italy

 

 

Pflanze 2 - 10 cm hoch, dicht rasig, 
mit zahlreichen nicht blühenden, niederliegenden Trieben


Photo und copyright Julia Kruse

Stängel kriechend


Photo und copyright Julia Kruse

Blüten gelblich weiß,
 Fruchtstiel etwas abwärts gekrümmt


Photo und copyright
Julia Kruse

 Blätter dicklich,  zu 6 - 7 im Wirtel, 
eiförmig bis lanzettlich, ohne oder mit undeutlicher Stachelspitze, mit undeutlichem Mittelnerv


Photo und copyright Julia Kruse

 

 

3     Blätter am Rand glatt


Norisches Labkraut
(Galium noricum)


Photo und copyright Alexander Mrkvicka  

VII - IX, Alpine Matten
               Berchtesgaden

Synonyme:
Salzburger Labkraut

English name:
Norican Bedstraw

Verbreitung in Deutschland:
Sehr selten Berchtesgadener Alpen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: R (sehr selten), 
Bayern: 4 (potentiell gefährdet) 

Weltweite Verbreitung:
Austria, SE-Germany, 
S-Slovenia, NE-Italy

                                 

 

Pflanze 2 - 20 cm hoch, dichtrasig


Photo und copyright Dr. Harald Pauli  

Blüten gelblich- weiß, ohne Grannenspitze


Photo und copyright Dr. Harald Pauli  

Fruchtstiel gerade, Frucht fast glatt

Blätter meist zu 8 im Wirtel, eilanzettlich, dicklich, mit kaum erkennbarem Mittelnerv, ölig glänzend, ohne oder mit undeutlicher Grannenspitze, am Rand völlig glatt

 

 

 

4   Pflanze 20 - 70 cm groß, aufrecht

Blüten gelblich- weiß
> 5

Blüten zitronengelb
> 6

 

5      Blüten gelblich- weiß, Stängel unten +/- vierkantig


Weißgelbes Labkraut
(Galium x pomeranicum)

VI - IX, Trockenrasen
              Hurlach, Bahngleise
              Günzburg, Lüßgraben
              Schwarzenwang

Bastard Galium album x Galium verum

Synonyme:
Galium x ochroleucum Wolff, 
Galium verum var. ochroleucum (Wolf) C. N. 

English name:
Hybrid Bedstraw

Verbreitung in Deutschland:
Dieser Bastard tritt immer wieder einmal dort auf, wo die beiden (häufigen) Elternarten zusammen wachsen. Er entsteht immer wieder neu und bleibt steril. Mit einem Neuauftreten ist im Gebiet jederzeit zu rechnen

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar (Hybrid)

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland,
Portugal, Spain, France, Sardinia, Sicily, Italy, former Jugoslavia, Albania, Greece
Bulgaria, Czech Republic, Denmark, Finland, Hungary, England, Ireland, Norway, Poland, Romania, Russia, Sweden, Turkey, Ukraine, Belarus

 

 

Pflanze 30 - 100 cm groß

Blüten gelb und weiß oder alle gelblich
nur schwach grannenspitzig

Blätter breiter als bei Galium album:

Stängel vierkantig

 

 

6    Blüten zitronengelb, Stängel rund

Trockenrasenpflanze, ab Juli blühend, nach Honig duftend
verzweigt, mit langen Seitenzweigen, Stängel dünn (1 - 2 mm)
Blätter schmal (1 mm)
> 7

Moor- und Streuwiesenpflanze, im Juni blühend, 
steif aufrecht, Rispen in Etagen, Stängel dick (3 mm), 
Blätter breit (bis 2 mm)
> 8

                             

7     Blätter schmal (1 mm), umgerollt, so dass die Blattunterseite meist nicht sichtbar ist


Echtes Labkraut
(Galium verum
L.)

VII - IX, Trockenrasen, Wegränder, Moore (0 - 1800 m)
                Reisensburg, vordere Brenne, ca. 450 m ü.M. (02.07.2010)

Synonyme:
Cruciata chersonensis auct., Galium cruciata (L.) Scop., Galium valantia P. Gaertn., B. Mey. & Scherb. non Weber, Valantia chersonensis auct. M. Bieb. non Willd., Valantia cruciata L.

English Name:
Yellow Spring Bedstraw

Nom francais:
Gaillet jaune, Gaillet vrai

Nome italiano: 
Caglio zolfino

Verbreitung in Deutschland:
Mitte und Süden weit verbreitet; Norden und Brandenburg selten und meist nur adventiv 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: R (sehr selten) [Neophyt], Hamburg: 1 (vom Aussterben bedroht), Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: V (Vorwarnliste), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: 1 (vom Aussterben bedroht) [Neophyt], Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East, Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E-Aegean Isl.) 
England, Ireland, Belgium, Denmark, Finland, Netherlands, Norway, Sweden, Iceland, Belarus, Baltic States, Russia, Ukraine, Kazakhstan, Turkmenistan, Uzbekistan, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania,  Bulgaria, Malta, 
Turkey, Iran, Iraq, Lebanon, Syria, Afghanistan, Mongolia, China, Tibet, Korea, Japan, India, 
Algeria, Morocco, 

Eingebürgert in:
*USA, *Canada, *Greenland

Etymologie:
- Galium: gala = Milch (zum Gerinnen von Milch verwendet)
- verum: echt

Galium verum enthält das Labferment, welches bei der Käseherstellung genutzt wird. Inzwischen wird das Ferment oft gentechnisch hergestellt. Für die Herstellung von englischem Chesterkäse wird das Kraut noch heute genutzt. Die Farbstoffe der Blüten geben dem Chesterkäse seine gelblich-orange Farbe und sind verantwortlich für den besonderen Geschmack.

 


            
                                 

 

Pflanze 20 - 70 cm groß
Blüht später als G. wirtgenii (VII - IX), riecht nach Honig

Rispen dicht, ohne Unterbrechung

Rispen meist länger als die Internodien

Blüten goldgelb oder zitronengelb, im unteren Teil röhrig verwachsen, ohne Kelchblätter

Blüten mit 4 bespitzten, abstehenden oder zurückgebogenen Blütenzipfeln, 
4 Staubblättern, Narbe 2- ästig

Blätter sehr schmal (bis 1 mm breit), zu 6 - 12 im Wirtel, glänzend

Stängel im oberen Teil rund, angedrückt behaart

Stängel im unteren Teil mit 4 erhabenen Leisten, +/- verholzt,
Blätter am Rand umgerollt, unterseits rinnig, kahl oder behaart

 

 

 

8    Blätter breit (bis 2 mm), umgerollt, aber die Blattunterseite ist deutlich sichtbar


Wirtgens Labkraut
(Galium wirtgenii)

V - VI, Nasse Streuwiesen, Moore
             Fitzendorfer Wollgraswiese
             Oberrohr

             Günzburg, Wörishofen, Ettringen

Synonyme:
Galium verum ssp. wirtgenii
Galium praecox

English name:
Wirtgen's Bedstraw

Verbreitung in Deutschland:
Sehr zerstreut nördliche Oberrheinebene, O-Pfalz, N-Franken, N-Thüringen; selten Oberschwaben, restliches Bayern, Sachsen, Einzelfunde Nordrhein-Westfalen, SO-Niedersachsen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: G (gefährdet, Status unklar), Bayern: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: unbeständig, Niedersachsen: 2 (stark gefährdet), Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: 2 (stark gefährdet), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
France, 
former Czechoslovakia, Hungary, Poland, Baltic States, Ukraine, Russia, Siberia, Russian Far East, *USA, *Canada

 

Pflanze 20 - 70 cm groß
Blüht früher als G. verum (V - VI), ohne Geruch

Seitenzweige kurz, dadurch Blüten in mehreren Etagen

Untere Rispen der voll erblühten Pflanze kürzer als die Internodien

Blütenzipfel nicht bespitzt

Stängel dick (3 mm), Blätter wenig glänzend

Blätter breit (bis 2 mm), umgerollt, aber die Blattunterseite ist deutlich sichtbar