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Gattung: Atocion (Leimkraut)

Durch die Publikation "Taxonomic revision of Atocion and Viscaria (Sileneae, Caryophyllaceae)" (2012) von BOŽO FRAJMAN & al. 
wurden die Gattungen Atocion und Viscaria aus der Gattung Silene ausgegliedert.

Gattungsmerkmale: Pflanze kahl, blaugrün bereift, Blüten stieltellerförmig, mit Nebenkrone, 5 Kronblattzipfel, Kelch röhrig verwachsen, mit 10 deutlichen Adern, 5 kurze Kelchzipfel, 10 Staubblätter, 3 Griffel, Kronblätter weiß, oder rosa, länger als der Kelch, Kapsel mit 6 Zähnen aufspringend, vielsamig, Blätter blaugrün bereift, gegenständig, ungeteilt, ganzrandig, ohne Nebenblätter

Zur Gattung gehören 6 Arten.

Blüten weiß
> 1

Blüten rot
> 2

 

1        Blüten weiß


Felsen- Leimkraut
(
Atocion rupestre (L.) Oxelman)

VII - VIII, Felsfluren (800 - 2800 m)
                   Obergurgl, Österreich, ca. 2000 m ü.M. (11.08.2011)
                   Melag, Italien, 1950 m (10.08.2011)

Synonyme:
Silene rupestris L.

English name:
Rock Campion

Nom francais:
Silene de rochers

Nome italiano: 
Silene rupestre

Verbreitung in Deutschland:
Zerstreut Südschwarzwald, sehr lokal und selten westliche (Allgäuer) Alpen (S Oberstdorf), Altfunde mittlere Oberrheinebene 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: 4 (potentiell gefährdet

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain, France, Corsica, Sardinia, Italy, Slovenia, Croatia, Kosovo,
Finland, Norway, Sweden, Romania, Russia

Etymologie:
- Atocion: von griech. atocion  unfruchtbar machend
- Silene: benannt nach der griechischen Sagengestalt Silen = Silenus (Mischwesen aus Pferd und Mensch, mythischer Adoptivvater und Gefährte von Bacchus)
- rupestris: felsliebend

 

 

Pflanze 10 - 20 cm groß

Blütenstand dichasial verzweigt, locker, wenigblütig

Tragblätter der Blütenstände blattähnlich

Blüten zwittrig, stieltellerförmig, 5 Kronblätter, 10 Staubblätter,
Kronblätter weiß selten rosa, vorne ausgerandet

Blüten mit 3 Griffel

Krone mit kleiner, 2- zähniger Nebenkrone (im Gegensatz zu Gypsophila repens)

Kelch glockig, 4 - 6 mm lang, kahl, mit 10 Adern, 5 Kelchzipfel

Kapsel 5 mm lang, eiförmig, 

Kapsel mit 6 Zähnen öffnend

Stängel kahl, blaugrün bereift, 
Stängelblätter gegenständig, blaugrün bereift, vollständig kahl, die oberen länglich- eiförmig, die unteren lanzettlichl

Grundblätter lanzettlich, kaum über 2 cm lang


Photo und copyright Julia Kruse

 

 

2       Blüten rot


Nelken- Leimkraut
(
Atocion armeria Fourr.)

VI- IX, Trockenrasen, Brachland, Waldlichtungen (0 - 1200 m)
             Reisensburg, Hintere Brenne, ca. 450 m üM. (02.08.2009)
             Gundelfingen, Saatblumenwiese, cult. (17.09.2014)

Synonyme:
Morgenröschen
Silene armeria L. (Name in Flora Euroapea und Flora Iberica)

English name:
Sweet William Catchfly

Nom francais:
Silene armeria

Nome italiano: 
Silene a mazzetti

Verbreitung in Deutschland:
Gesamtgebiet selten bis sehr selten, oft adventiv als Gartenflüchtling, fehlt Bayern bis auf Einzelfunde, fehlt Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen verschollen. Etwas regelmäßiger nur Rheinland-Pfalz 

Gefährdungsgrad in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: unbeständig, Berlin: unbeständig, Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: unbeständig, Hessen: 4 (potentiell gefährdet), Mecklenburg-Vorpommern: unbeständig, Niedersachsen: unbeständig, Nordrhein-Westfalen: unbeständig, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Sachsen: unbeständig, Sachsen-Anhalt: 0 (ausgestorben), Schleswig-Holstein: 0 (ausgestorben)n 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
France, Corsica, Italy, Bosnia & Hercegovina, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (S- Pindos, N- Pindos, N- Central, N- East, N- Aegean Isl.), 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria, Turkey, Russia, Ukraine

Eingebürgert in:
*Portugal, *Spain, 
*Azores, *Madeira, *England, *Belgium, *Denmark, *Finland, *Netherlands, *Norway, *Sweden, 
*Australia., *Java, *Sri Lanka, *Jamaica, *Ecuador, *Chile, *Argentina, *Brazil, *Mauritius, *Réunion, *Bhutan, *Canada, *USA

Etymologie:
- Atocion: von griech. atocion  unfruchtbar machend
- Silene: benannt nach der griechischen Sagengestalt Silen = Silenus (Mischwesen aus Pferd und Mensch, mythischer Adoptivvater und Gefährte von Bacchus)
- armeria: ähnlich Armeria (Grasnelke)

Häufig in Saatgut von Sommerblumenmischungen enthalten.

 

 

Pflanze 15 - 60 cm groß
vollständig kahl, dichasial verzweigt, meist mit mehreren Blütenständen

Blüten in Schirmrispen, Blütenstiele der zentralen Blüte bis 15 mm lang, Blütenstiele der seitlichen Blüten kürzer, Tragblätter der Blüten häutig, eiförmig, spitz

Blüten zwittrig, mit 5 Kronblättern, 10 Staubblätter, Kronblätter rötlich, mit 2- zähniger Nebenkrone, Zähne der Nebenkrone linealisch- lanzettlich, spitz

Platte der Kronblätter 4 mm lang, vorne schwach ausgerandet, 3 Griffel

Kelch walzlich, 14 - 20 mm lang, 10- nervig, vollständig kahl

Kelch mit 5 kurzen Kelchzähnen

Früchte 7 - 10 mm lang, länglich, länger als der Kelch, Fruchtträger 7 - 8 mm lang, kahl
Samen 0,6 mm lang, warzig

Stängel im oberen Teil klebrig

Blätter gegenständig, blaugrün bereift, vollständig kahl

Stängel blaugrün bereift
Blätter breit lanzettlich, stängelumfassend