Photo und copyright Thanasis Papanikolaou

Colchicum parnassicum Sart.; Orph. & Heldr.
(Parnassos Zeitlose)

Photo und copyright Stefan Hertel

VII- VIII, Steinige Hänge (1500 - 2300 m)
                  Mt. Parnassos, Sterea Ellas (Stefan Hertel 22.07.2021)

Synonyme:
Colchicum lingulatum var. parnassicum (Sart., Orph. & Heldr.) Stef.

English name:
Mt. Parnassos Autumn Crocus

Weltweite Verbreitung:
Greece (Sterea Ellas)

2n = 54

Etymologie:
- Colchicum: aus Kolchis am Schwarzen Meer, in der griechischen Mythologie das Land der Giftmischerinnen (alle Colchicum- Arten sind giftig!)
- parnassicum: benannt nach dem Parnassos (Berg in Südgriechenland)

Colchicum parnassicum wird beschrieben in der Publikation "New species of Colchicum (Colchicacea) from Greek mountains" (1988) von Karin Persson in Willdenowia 18 (S. 29 ff).
Die Pflanze kommt nur auf dem Mt. Parnassos und dem Mt. Helikon vor

Oberirdischer Teil der blühenden Pflanze 7 - 18 cm hoch

Blüten zu 1 - 4, mit 6 Perigonblättern, die im unteren Teil zu einer langen, weißen Perigonröhre verwachsen sind

Perigonzipfel hell- oder dunkelrosa, trichterförmig, mit schwachem Schachbrettmuster, lanzettlich, 25 - 47 mm lang, 5 - 11 mm breit, kahl, +/- stumpf

Blüten mit 6 Staubblättern und 3 freien Griffeln, Staubblätter 10 - 22 mm lang, kahl, 
Filamente weiß, am Grund geschwollen, gelb, Antheren gelb, 5 - 8 mm lang, Pollen gelb, Griffel etwas länger als die Staubblätter, vorne zurückgebogen, Narben 2 - 5 mm herablaufend

Photo und copyright Stefan Hertel

Kapsel auf Bodenhöhe, nicht gestielt, elliptisch, 20 - 30 mm lang, 8 - 16 mm breit,
 3- klappig, vielsamig, Samen rotbraun, 3 - 4 mm im Durchmesser, Nabel heller, verdickt

Hüllblatt weißlich, membranös, so lang oder 2 cm länger als der Nacken der Zwiebel

Blätter zu 3 - 4, linealisch- lanzettlich, 90 - 200 mm lang, 18 - 40 mm breit, 
+/- aufrecht, stumpf, kahl, nicht wellig, rinnig, am Rand oft violett
zur Blütezeit nicht entwickelt, Blätter und Früchte von April - Juli

Zwiebel eiförmig, 25 - 45 mm lang, Zwiebelhüllen braun, +/- ledrig,
mit 4 - 9 cm langem Nacken

Colchicum euboeum (Boiss.) Perss.
(Euböa- Zeitlose)

Photo und copyright Thanasis Papanikolaou

VII - VIII, Steinige Hänge, Wälder (800 - 1500 m)
                   Mt. Dirphis, Euböa (Thanasis Papanikolaou 31.07.2016)

Synonyme:
Colchicum bivonae subsp. euboeum (Boiss.) Nyman

English name:
Evvia Autumn Crocus

Weltweite Verbreitung:
Euböa

Etymologie:
- Colchicum: aus Kolchis am Schwarzen Meer, in der griechischen Mythologie das Land der Giftmischerinnen (alle Colchicum- Arten sind giftig!)
- euboeum: aus Euböa

2n = 54

Die Beschreibung der Pflanze folgt der Publikation "Comments on some tessellated Colchicum species in the East Mediterranean area" (1998) von Karin Persson 
in Candollea 53 (2) S. 400 ff

Blühende Pflanze 7 - 18 cm hoch
Blüten zu 1 - 2, meist breit glockig, rosaviolett, mit undeutlichem Schachbrettmuster

Photo und copyright Thanasis Papanikolaou

Blüten 6 Perigonblättern, die im unteren Teil zu einer 4 - 10 cm langen Perigonröhre verwachsen sind, mit 6 Staubblättern und 3 freien Griffeln, Perigonzipfel schmal, verschieden groß, 45 - 65 mm lang, 6 - 16 mm breit, spitz oder stumpf, mit undeutlichem Schachbrettmuster, Staubblätter 15 - 28 mm lang, ca. 1/3 so lang wie die Perigonblätter, Filamente gelblich- weiß, Antheren gelb, 9 - 15 mm lang, Pollen gelb, Griffel länger als die Staubblätter, vorne +/- zurückgebogen, Narben herablaufend

Photo und copyright Thanasis Papanikolaou

Kapsel elliptisch, 20 - 50 mm lang, 8 - 25 mm breit, kurz zugespitzt, 3- klappig, vielsamig
Blätter entwickeln sich von April bis Juni, meist zu 3 auf einem 4 - 8 cm langem Stängel, zungenförmig, 100 - 190 mm lang, 25 - 60 mm breit, stumpf, kahl, nicht längs, manchmal schwach gefaltet, am Rand knorpelig, zur Blütezeit nicht entwickelt

Photo und copyright Thanasis Papanikolaou

Hüllblatt häutig, gelblich- weiß, an der Spitze oft grünlich, mit violettem Spitzchen

Zwiebel eikugelig, 35 - 65 mm lang, 30 - 50 mm breit, Zwiebelhüllen schwarzbraun, ledrig,
mit 7 - 13 cm langem Nacken

Colchicum lingulatum Boiss. & Spruner ex Boiss.
(Zungen- Zeitlose)

Photo und copyright Giannis Kofinas- Kallergis

VIII- X, Steinige Hänge, lichte Wälder (200 - 1300 m)
               Mt. Parnitha, Sterea Ellas (Giannis Kofinas- Kallergis)

Synonyme:
Keine

English name:
Lingulate Autumn Crocus

Weltweite Verbreitung:
Greece (Sterea Ellas, Euböa)
Turkey

Etymologie:
- Colchicum: aus Kolchis am Schwarzen Meer, in der griechischen Mythologie das Land der Giftmischerinnen (alle Colchicum- Arten sind giftig!)
- lingulatum: Verkleinerungsform von lingua = Zunge

In Griechenland kommt nur die Unterart ssp. lingulatum vor. Die Unterart ssp. rigescens K. Perss. kommt nur in der Türkei vor.

Blühende Pflanze 7 - 18 cm hoch
Blüten zu 1 - 3, mit 6 Perigonblättern, 
die im unteren Teil zu einer langen Perigonröhre verwachsen sind

Photo und copyright Giannis Kofinas- Kallergis

Perigonzipfel hell- oder dunkelrosa ausgebreitet, mit schwachem Schachbrettmuster, lanzettlich, 30 - 40 mm lang, 3 - 8 mm breit, kahl, +/- stumpf

Photo und copyright Giannis Kofinas- Kallergis

Blüten mit 6 Staubblättern und 3 freien Griffeln, 
Filamente 6 - 11 mm lang, kahl, Antheren gelb, 4 - 8 mm lang, Pollen gelb

Photo und copyright Giannis Kofinas- Kallergis

Griffel vorne zurückgebogen, Narben kurz herablaufend

Kapsel elliptisch, 15 - 25 mm lang, kahl, stumpf, 3- klappig, vielsamig

Blätter zu 4 - 7, linealisch- lanzettlich, 90 - 120 mm lang, 20 - 30 mm breit, 
abstehend, stumpf oder spitz, kahl, wellig, knorpelig, nicht gefaltet, 
zur Blütezeit nicht entwickelt

Zwiebel eiförmig, 30 - 50 mm lang, Zwiebelhüllen schwarzbraun, ledrig,
mit ca. 8 cm langem Nacken

Colchicum sfikasianum Kit Tan & Iatrou.
(Sfikas' Zeitlose)

Photo und copyright Stefan Hertel

IX - XI, Steinige Hänge, Wälder (50 - 500 m)
              Monemvassia, Peloponnes

Synonyme:
Colchicum polymorphum Orph.

English name:
Sfikas's Autumn Crocus

Weltweite Verbreitung:
Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, Kefalonia)

2n = 54

Etymologie:
- Colchicum: aus Kolchis am Schwarzen Meer, in der griechischen Mythologie das Land der Giftmischerinnen (alle Colchicum- Arten sind giftig!)
- sfikasianum: benannt nach George Sfikas (*1939), Autor mehrerer Bücher über die griechische Flora

Colchicum sfikasianum wird beschrieben in der Publikation "A new Colchicum from the Southern Peloponnes" (1995) von Kit Tan und G. Iatrou in Rock Garden 24 (2) S. 255 ff,
Eine Beschreibung ist auch enthalten in "Comments on some tessellated Colchicum species in the East Mediterranean area" (1998) von Karin Persson in Candollea 53 Band 2 S. 399 ff

Blühende Pflanze 7 - 18 cm hoch
Blüten zu 1 - 5, Blüten breit glockig, mit 6 Perigonblättern,  die im unteren Teil zu einer langen Perigonröhre verwachsen sind, mit 6 Staubblättern und 3 freien Griffeln

Perigonzipfel meist schmal, 18 - 45 mm lang, 3 - 12 mm breit, +/- spitz, hellrosa oder fast weiß, mit deutlichem oder undeutlichem Schachbrettmuster, Filamente weißlich, 10 - 15 mm lang, kahl, Antheren gelb, 4 - 7 mm lang, Pollen gelb, Griffel vorne gebogen, Narben herablaufend

Photo und copyright Stefan Hertel

Kapsel  15 mm lang, 8 mm breit, geschnäbelt, 3- klappig, vielsamig

Blätter zu 3 - 4, rinnig, grün, an der Basis weißlich, 90 - 150 mm lang, 5 - 20 mm breit, am Rand wellig, propellerähnlich, stumpf, kahl, zur Blütezeit nicht vorhanden, entwickeln sich erst im Februar/März

Hüllblatt weißlich, meist deutlich länger als der Zwiebelnacken

Zwiebel eikugelig, 18 - 45 mm lang, 15 - 40 mm breit, Zwiebelhüllen schwarzbraun, ledrig, mit mehreren Schalen und 3,5 - 6 cm langem Nacken