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Wasserschlauch - Pflanze bildet keinen Stern auf der Wasseroberfläche, mit grünen, wenig verzweigten Wasserblätter, ohne oder mit wenigen Fangblasen, weiße Schlammsprosse vorhanden, Unterlippe 10 - 15 mm breit
Artengruppe Utricularia intermedia agg.

Grüne Wasserblätter immer ohne Fangblasen
Endzipfel der Wasserblätter breit, flach, vorne stumpf
> 1


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Grüne Wasserblätter mit 0 - 3 Fangblasen
Endzipfel der Wasserblätter schmal, vorne spitz
> 2


Photo und copyright Andreas Fleischmann

 

1     Endzipfel der Wasserblätter breit, vorne stumpf


Mittlerer Wasserschlauch 
(Utricularia intermedia
Hayne)


Photo und copyright JC Schou http://www.biopix.dk

VII - VIII, Moortümpel, Torfstiche, 
                  
Isny, Taufachmoos, Bayern, ca. 700 m ü.M. (Andreas Fleischmann 28.07.2007)

Synonyme:
Lentibularia intermedia (Hayne) ieuwl. & Lunell, Utricularia alpina Georgi non Jacq., Utricularia grafiana W. D. J. Koch, Utricularia media Schumach. 

English name:
Flatleaf Bladderwort

Nom francais:
Utriculaire intermédiaire

Nome italiano: 
Erba vescica intermedia

Verbreitung in Deutschland:
Zerstreut Oberschwaben, Alpenvorland; selten Niederlausitz, Brandenburg, Mecklenburger Seenplatte; fast verschwunden Ostfriesland, Niedersachsen, Schleswig-Holstein; verschollen Oberrheinebene 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 2 (stark gefährdet), Baden-Württemberg: 2 (stark gefährdet), Bayern: 3 (gefährdet), Berlin: 0 (ausgestorben), Brandenburg: 2 (stark gefährdet), Hamburg: 0 (ausgestorben), Hessen: 0 (ausgestorben), Mecklenburg-Vorpommern: 2 (stark gefährdet), Niedersachsen: 1 (vom Aussterben bedroht), Rheinland-Pfalz: 0 (ausgestorben), Saarland: , Sachsen: 1 (vom Aussterben bedroht), Schleswig-Holstein: 0 (ausgestorben) 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
France, Italy, Slovenia, Serbia & Kosovo, 
England,  Ireland, Belgium, Denmark, Netherlands, Finland,  Norway, Sweden, 
Czech Republic, Slovakia, Poland, Romania, Baltic States, Russia, European Russia, Ukraine, Mongolia, China, Japan, Korea, Alaska, USA, Canada, Greenland, St. Pierre et Miquelon

Etymologie:
- Utricularia: utriculus = kleiner Schlauch
- intermedia: dazwischen stehend

 

 

 

8 - 50 cm große, schwimmende Wasserpflanze
Blüte über der Wasseroberfläche


Photo und copyright JC Schou http://www.biopix.dk

Blütenschaft bis 36 cm lang, Blütenstände mit 1 - 5 Blüten, Blüten 12 - 15 mm lang, zitronengelb, Unterlippe flach ausgebreitet, fast kreisrund, 7 - 9 mm lang


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Sporn breit röhrenförmig, ca. so lang wie die Unterlippe, in der Mitte eingeschnürt


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Früchte fast immer ausgebildet

 

Endzipfel der Wasserblätter breiter als bei Utricularia stygia und Utricularia ochroleuca (weiß eingekreist Blätter von Utricularia stygia!), nie mit Fangblasen


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Endzipfel +/- stumpf


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Endzipfel der Wasserblätter am Rand mit (2)4–20 einzelnen Wimperborsten, die Bors-
ten direkt vom Blattrand ausgehend (ohne „Sockel“, d.h. Blattrand ungezähnt)


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Schlammsprosse meist weiß, kazm verzweigt, mit Fangblasen

Bildet zur Ende der Vegetationsperiode Turionen, 
Turionen rundlich, 5 - 15 mm im Durchmesser, behaart


Photo und copyright Peter Dziuk

 

 

2     Endzipfel der Wasserblätter schmal, vorne spitz

Wasserblätter mit 0 - 1 Fangblasen
Endzipfel der Wasserblätter mit 3 - 6 Stacheln
> 3


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Wasserblätter meist mit 1 - 2 Fangblasen
Endzipfel der Wasserblätter mit 0 - 3 Stacheln
> 4


Photo und copyright Andreas Fleischmann

 

 3      Wasserblätter ohne Fangblasen, Endzipfel der Wasserblätter mit 3 - 6 deutlichen Stacheln


Dunkler Wasserschlauch
(Utricularia stygia
G. Thor)


Photo und copyright Andreas Fleischmann

VII - VIII, Moortümpel (0 - 1200 m)
                   
Isny, Taufachmoos, Bayern, ca. 700 m ü.M. (Andreas Fleischmann 28.07.2007)

Synonyme:
Dunkelgelber Wasserschlauch
Utricularia kochiana (Celak.) Meist.

English name:
Arctic Bladderworth, Nordic Bladderworth

Nom francais:
Utriculaire du Styx

Nome italiano: 
Utricolaria dello Stige

Verbreitung in Deutschland:
Sehr selten Südschwarzwald, Oberschwaben, Z-Alpenvorland, Pfälzerwald, Saarland, Niederlausitz 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 2 (stark gefährdet), Baden-Württemberg: 1 (vom Aussterben bedroht), Bayern: 2 (stark gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 1 (vom Aussterben bedroht), Rheinland-Pfalz: 2 (stark gefährdet), Saarland: 0 (ausgestorben), Sachsen: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: 0 (ausgestorben) 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland
Italy (Südtirol, Trentino, Venetien), France
Sweden, England
USA

In den bayerischen Mooren häufigste Art aus der Artengruppe Utricularia intermedia agg., blüht jedoch sehr selten!
Utricularia stygia ist offensichtlich immer steril (Pollen ist missgebildet; B ERETTA et al. 2014),
und bildet nie Samen aus. Sie ist vermutlich hybridogenen Ursprungs bzw. eine Hybride
(eventuell aus einer Kreuzung von Utricularia minor und Utricularia intermedia entstanden, wobei sie habituell und von der Form der Vierstrahldrüsen her letzterer Art sehr viel mehr ähnelt. Sie breitet sich wohl ausschließlich vegetativ aus, bzw. entsteht wohl auch an vielen Standorten de novo (wächst meist vergesellschaftet mit, oder zumindest in Nähe von mindestens einer der beiden potentiellen Elternarten, zumeist von beiden).

Etymologie:
- Utricularia: utriculus = kleiner Schlauch
- stygia: Der Styx ist nach der griechischen Mythologie ein Fluss in der Unterwelt, der das Reich der Lebenden vom Totenreich trennt.

 

 

 

5 - 15 cm große, schwimmende Wasserpflanze

 

Blüten gelb, 10 - 15 mm lang, oft leicht rötlich überlaufen, 
Unterlippe 9 - 11 mm x 13 - 15 mm, flach ausgebreitet, an den Rändern oft nach oben gebogen


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Sporn schmal röhrenförmig, ca. halb so lang wie die Unterlippe, 
in der Mitte nicht eingeschnürt


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Blüten ohne Früchte

Endzipfel der Wasserblätter schmaler als bei Utricularia intermedia 
(weiß eingekreist Blätter von Utricularia stygia, rechts Utricularia intermedia)


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Endzipfel der Wasserblätter vorne spitz


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Blattzipfel am Rand mit mit 2–6(8) einzelnen Wimperborsten, jede der Borsten von einem deutlichen „Sockel“ (Zahn des Blattrandes) ausgehend


Photo und copyright JC Schou http://www.biopix.dk

Grüne Wasserblätter mit 0 - 1 Fangblasen, 


Photo und copyright JC Schou http://www.biopix.dk

Weißen Schlammsprosse (rechts im Bild) mit kurzen, kaum verzweigten Blättern
immer mit 1 - 3 Fangblasen


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Vierstrahldrüsen der Fallen X-förmig, dabei der Winkel zwischen den
beiden langen Armen in etwa gleich groß dem Winkel zwischen den beiden kurzen Armen

 

 

4      Wasserblätter meist mit 1 - 2 Fangblasen, Endzipfel der Wasserblätter mit 0 - 3 Stacheln


Blassgelber Wasserschlauch 
(Utricularia ochroleuca
R. Hartmann)


Photo und copyright Andreas Fleischmann

VII - VIII, Moortümpel, Torfstiche (500 - 1000 m)
                   Isny, Taufachmoos, Bayern, ca. 700 m ü.M. (Jan Schlauer 23.06.2008)

Synonyme:
Utricularia brevicornis Celak., Utricularia occidentalis A. Gray, 
Utricularia x litoralis Melander 

English name:
Yellowishwhite Bladderwort, Pale Bladderwort

Nom francais:
Utriculaire jaunâtre, Utriculaire jaune pâle

Nome italiano: 
Erba vescica giallognola

Verbreitung in Deutschland:
Selten Z-Alpenvorland 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 2 (stark gefährdet), Baden-Württemberg: 1 (vom Aussterben bedroht), Bayern: 2 (stark gefährdet), Brandenburg: 0 (ausgestorben), Hamburg: 0 (ausgestorben), Sachsen: 0 (ausgestorben) 

Weltweite Verbreitung:
Germany, 
France, Italy, 
Czech Republic, Ireland, England, Norway, Sweden, Finland, Belgium, Denmark, Poland, European Russia, Latvia, Lithuania, Japan, Afghanistan, Alaska, USA, Canada, Greenland

Etymologie:
- Utricularia: utriculus = kleiner Schlauch
- ochroleuca: weißlich

Seltenste Art der Artengruppe Utricularia intermedia agg.

 

 

 

10 - 15 cm große, schwimmende Wasserpflanze
Blütenschäfte bis 20 cm hoch, mit 2–4(5)
Blüten, nie mit Fruchtansatz


Photo und copyright JC Schou http://www.biopix.dk

Blüten gelb, Unterlippe 7 - 9 mm lang, 12 mm breit flach ausgebreitet, jedoch seitliche Ränder oft leicht nach unten gebogen


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Unterlippe schmaler als bei Utricularia intermedia


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Sporn schmal röhrenförmig, ca. halb so lang wie die Unterlippe, 
in der Mitte nicht eingeschnürt


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Wasserblätter meist mit 0 - 3 Fangblasen
Blattzipfel am Rand mit mit 1 - 4 einzelnen Wimperborsten, jede der Borsten von einem deutlichen „Sockel“ (Zahn des Blattrandes) ausgehend


Photo und copyright Andreas Fleischmann

Weiße Schlammsprosse vorhanden, Blätter kleiner und weniger verwzeigt als die Wassersprosse, mit 1 - 4 relativ großen Fangblasen

Vierstrahldrüsen der Fallen X-förmig, dabei
die beiden längeren Arme einen geringeren Winkel bildend als die beiden kurzen Arme