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Fingerkräuter - Pflanze 10 - 35 cm hoch, lockerrasig, Blüten gelb, 5 Kronblätter, Früchte nicht erdbeerähnlich, 
Blätter gefingert, unterseits filzig, Blättchen mit weniger als 10 Zähnen

Diese Arten gehören wie Potentilla lindackeri und Potentilla leucopolitana zur Artengruppe Potentilla collina agg. und sind meist in einem kleinen Gebiet endemisch.
Sie stellen wahrscheinlich artgewordenen Bastarde zwischen Potentilla verna agg. und Potentilla argentea agg. dar, w
eswegen sie in der Größe und im Habituszwischen diesen beiden Gruppen stehen. Die Namen der Artengruppe sind hier zusammengefasst: http://www.flora-deutschlands.de/collina_namen.pdf.

Vorkommen:  Mecklenburg
Blättchen der Grundblätter nur im oberen Drittel gezähnt, 
Mittleres Blättchen mit 5 Zähnen, der mittlere Zahn meist nicht vorstehend
> 1


Photo und copyright André Weller


Blättchen der Grundblätter bereits ab der Mitte gezähnt
Mittleres Blättchen meist mehr als 5 Zähnen, der mittlere Zahn oft vorstehend
> 2

 

1       Mittleres Blättchen mit 5 Zähnen, der mittlere Zahn meist nicht vorstehend


Wismarer Fingerkraut
(Potentilla wismariensis
T. Gregor & Henker)


Photo und copyright André Weller

IV - VIII, Sandmagerrasen, sandige Dämme und Wegränder
                 Poel, Mecklenburg- Vorpommern, Deutschland

Synonyme:
Potentilla sordida Fr. (nom ill.)

English name:
Wismar Cinquefoil

Verbreitung in Deutschland:
Lokalendemit NW-Mecklenburg 

Gefährdung in Deutschland:
Mecklenburg-Vorpommern: 1 (vom Aussterben bedroht) 

Weltweite Verbreitung:
Endemit in der Gegend um Wismar

Die Pflanze wurde 2001 von Thomas Gregor und Heinz Henker in der Publikation
 "Potentilla wismariensis sp. nova, ein Fingerkraut der Wismarbucht (Mecklenburg- Vorpommern, Deutschland)" beschrieben.

 

 

Pflanze 15 - 20 cm groß
Stängel entspringt den Achseln der Rosettenblätter

Blütenblätter goldgelb, ca. 13 mm im Durchmesser, 10 - 25 mm lang gestielt, deutlich länger als der Kelch, Kelch dicht behaart

Grundblätter 5 - 7- teilig, Blättchen keilförmig, nur im oberen Drittel gezähnt
Blätter oberseits mäßig dicht behaart, ohne Sternhaare


Photo und copyright André Weller

Blätter unterseits auf den Nerven und am Rand mit geraden, bis 0,7 mm langen Haaren, zwischen den Nerven mit kurzen, bis 0,2 mm langen, geschlängelten Haaren, 
ohne Filzhaare, ± grünlich

Nichtblühende Triebe 2- zeilig beblättert

 

 

 

2       Mittleres Blättchen meist mehr als 5 Zähnen, der mittlere Zahn oft vorstehend

Grundblätter stark spreizend, Blättchen schmal dreieckig, deutlich gestielt
> 3

Grundblätter wenig spreizend, Blättchen breit dreieckig, kurz gestielt, 
> 6

 

3     Grundblätter stark spreizend, Blättchen schmal dreieckig, deutlich gestielt

Endemit im Mosel- und Ahrtal
Blätter unterseits locker seidenhaarig
> 4

Einzelfund in Kirchheimbolanden, Rheinland- Pflalz
Blätter unterseits dicht filzig
> 5

 

 

4     Endemit im Mosel- und Ahrtal, Blätter unterseits locker seidenhaarig


Rheinisches Fingerkraut
(Potentilla rhenana
Zimmeter)


Photo und copyright André Weller

IV - VIII, Magerrasen
                 Altenahr, bei Bonn (Michael Hassler 02.06.2016)

Synonyme:
Keine

English name:
Rhine Cinquefoil

Verbreitung in Deutschland:
Sehr selten und extrem gefährdet NO-Eifel, untere Mosel, Ahrtal

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 1 (vom Aussterben bedroht), Rheinland-Pfalz: 1 (vom Aussterben bedroht) 

Weltweite Verbreitung:
Endemit im Mosel- und Ahrtal

 

 

Pflanze 20 - 35 cm groß
mit Nebenrosetten, am Boden ausgebreitet wachsend
Stängel entspringt den Achseln der Rosettenblätter


Photo und copyright André Weller

Blüten 14 - 15 mm im Durchmesser


Photo und copyright Michael Hassler

Stängel und Blattstiele nicht zottig behaart
Blättchen tief geteilt in meist weniger als 10 spreizende, lanzettliche bis eiförmige Lappen oder Zähne, breit keilförmig, an der Spitze deutlich verbreitert, oberseits verkahlend, 


Photo und copyright Michael Hassler

Grund- und untere Stängelblätter 5- teilig,

unterseits locker seidenhaarig

 

 

5    Einzelfund in Kirchheimbolanden, Rheinland- Pflalz,Blätter unterseits dicht filzig


Sandliebendes Fingerkraut
(Potentilla psammophila
Sojak)


Photo und copyright André Weller

IV - VIII, Magerrasen, Böschungen
                  Kirchheimbolanden, Rheinland- Pfalz (Andre Weller 04.07.2009)

Synonyme:
Keine

English name:
Sand- liking Cinquefoil

Verbreitung in Deutschland:
Einzelfund 2009 Vorderpfalz (Kirchheimbolanden) [beschrieben aus der Tschechischen Republik, dort verschollen] 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 1 (vom Aussterben bedroht), Rheinland-Pfalz: 1 (vom Aussterben bedroht) 

Weltweite Verbreitung:
Einzelfund in Kirchheimbolanden, Rheinland- Pfalz

 

 

Pflanze 15 cm groß
aufsteigend- aufrecht, am Grund verholzt, 

Stängel zickzackförmig, den Achseln der Rosettenblätter entspringend, schwach filzig

 

Blütenstand verzweigt, lockerrispig, wenigblütig, Blüten 13 mm im Durchmesser, Kronblätter schwach ausgerandet, länger als die Kelchblätter

Kelch dicht filzig, mit kürzeren und längeren Kräuselhaaren

Grundblätter und untere Stängelblätter (z.T. abgestorben) 5- zählig, randlich kaum umgerollt, kleiner als die oberen Stängelblätter, 


Blätter oberseits dunkelgrün spärlich behaart, mit einzelnen, geraden Seidenhaaren, ohne Sternhaare

Blattunterseite dicht graufilzig, Nerven und Blattränder mit langen Seidenhaaren

Teilblättchen spreizend, Blättchen schmal dreieckig, deutlich gestielt, mit 3 oder 5 tief eingeschnittenen, stumpfen Zähnen, Endzahn die seitlichen meist deutlich überragend

 

 

 

6     Grundblätter wenig spreizend, Blättchen breit dreieckig, kurz gestielt

Endemit Gottmadingen/Schaffhausen
Stängel und Blattstiele dicht langhaarig, mit vielen abstehend Haaren
> 7

Endemit des Nordpfälzer Berglandes
Stängel und Blattstiele kurzfilzig, mit wenigen abstehenden Haaren
> 8

 

7       Endemit Gottmadingen/Schaffhausen, Stängel und Blattstiele zottig behaart


Schaffhauser Fingerkraut
(Potentilla praecox
F. W. Schultz)


Photo und copyright Michael Hassler

IV - VIII, Magerrasen
                 Gottmadingen, Deutschland

Synonyme:
Frühblühendes Fingerkraut
Potentilla collina ssp. praecox (F. W. Schultz) K. Bertsch & F. Bertsch, Potentilla wiemanniana ssp. praecox (F. W. Schultz) Asch. & Graebn. 

English name:
Early flowerinf Cinquefoil

Verbreitung in Deutschland:
Lokalendemit des Hochrheingebiets, in Deutschland nur im Siedlungsgebiet von Gottmadingen, ansonsten nur noch in der Nordschweiz (Schaffhausen)

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: D (Datenlage unzureichend), Baden-Württemberg: G (gefährdet, Status unklar)

Weltweite Verbreitung:
Germany, Switzerland

Potentilla praecox wurde 2004 von Thomas Gregor und Eberhard Koch in der Publikation "Das Frühblühende Fingerkraut (Potentilla praecox F.W. Schultz) - ein Endemit des Hochrheingebietes" beschrieben

 

 

Pflanze 20 - 35 cm groß
Stängel aufsteigend, entspringt den Achseln der Rosettenblätter


Photo und copyright Michael Hassler

Blütenstand verzweigt, Blütenstiele lang und gebogen


Photo und copyright Michael Hassler

Blüten mit 5 gelben Kronblättern, Kelchblätter kürzer als die Kronblätter


Photo und copyright Michael Hassler

Blätter oberseits hellgrün, mit kurzen Striegelhaaren, bereits ab der Mitte gezähnt

Blätter unterseits dicht und weich filzig behaart, 

Stängel abstehend behaart, Nebenblätter ganzrandig

Grundblätter zur Blütezeit vorhanden


Photo und copyright Michael Hassler

 

 

8      Endemit des Nordpfälzer Berglandes, Stängel und Blattstiele kurzfilzig, mit wenigen abstehenden Haaren


Schultz' Hügelfingerkraut
(Potentilla schultzii
P. J. Müll. ex F. W. Schultz)


Photo und copyright Michael Hassler

IV - VIII, Magerrasen
                  Haschbach am Remigiusberg, Rheinland- Pfalz 

Synonyme:
Keine

English name:
Schultz's Cinquefoil

Verbreitung in Deutschland:
Nur 3 Fundorte:
- Remigiusberg (Gemeinde Haschbach am Remigiusberg)
- Olsbrücken
- Schrollbach

Gefährdungsgrad in Deutschland:
Bisher noch nicht berücksichtigt

Weltweite Verbreitung:
Endemit des Nordpfälzer Berglandes östlich von Kaiserslautern

Literatur: 
GREGOR, T. & FRITSCH, R. (2011): Potentilla schultzii P. J. MÜLL. ex F. W. SCHULTZ – eine lange vergessene Art heute noch im Nordpfälzer Bergland

 

 

 

 

Pflanze 20 - 35 cm groß
Stängel entspringt den Achseln der Rosettenblätter

+/- niederliegend bis aufsteigend


Photo und copyright Michael Hassler

Blütenblätter vorne nicht ausgerandet
Kelchblätter eiförmig, zugespitzt


Photo und copyright Michael Hassler

Grundblätter 5- teilig, stark gefaltet, rundlich, auf der Oberseite dicht mit kurzen weißlichen Haaren bedeckt


Photo und copyright Michael Hassler

Blättchen am Grund sehr schlank, tief geteilt, meist 3 - 4 Lappen oder Zähnen jederseits

Blattspitze oft rot


Photo und copyright Michael Hassler

Stängel angedrückt behaart, mit einzelnen langen Haaren

Blattunterseite durch geschlängelte Haare weißlich

Blattstiele bis 6 cm lang, anliegend behaart


Photo und copyright Michael Hassler

 

 

Im Haeupler- Muer werden 6 Unterarten unterschieden:

- Potentilla collina (Gewöhnliches Hügelfingerkraut)
Bad Kissingen

- Potentilla sordida = Potentilla wismariensis (Schmutziges Hügelfingerkraut)
Mecklenburg

- Potentilla leucopolitana (Weißenburger Hügelfingerkraut)
Moseltal

- Potentilla praecox (Frühes Hügelfingerkraut = Schaffhausener Hügelfingerkraut)
Endemit um Schaffhausen

- Potentilla rhenana (Rheinisches Hügelfingerkraut)
Endemit im Ahr- und Moseltal

- Potentilla thyrsiflora = Potentilla lindackeri (Reichblütiges Hügelfingerkraut = Lindacker Hügelfingerkraut)
Endemit in Sachsen