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Gattung: Bertram (Anacyclus)

Zur Gattung gehören 9 Arten.
Im Schlüssel sind 3 Arten.

Blüten außen weiß
> 1


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

Blüten außen violett
> 2


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo

 

1      Hülle 2 - 3- reihig, Blüten außen weiß


Keulen- Bertram
(
Anacyclus clavatus (Desf.) Pers.)


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

III - VII, Ruderalstellen, Straßenränder,  (0 - 1400 m)
                
Bonifacio, Korsika (Franck Le Driant 15.04.2019)
                Akrokorinth, Peloponnes (Gisela Nikolopoulou 06.11.2018

Synonyme:
Keulige Flügelfruchtkamille
Anthemis clavata Desf.

English name:
White Anacyclus, Clubbed Anacyclus, 

Nom francais:
Anacycle tomenteux, Anacycle en massue

Verbreitung in Deutschland:
Adventivfunde in BB, BW, HH, NW, SN und TH.

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Portugal, Spain, Gibraltar, Baleares, France, Corsica, Sardinia, Sicicly, Italy, Croatia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, N- East, W- Aegean Isl., N- Aegean Isl.)
Malta, Bulgaria, European Turkey, Turkey, Canary Isl., Morocco; Algeria; Tunisia; Libya; Ukraine; Crimea

Eingebürgert in:
*Germany
*Belgium

 


 

 

Pflanze 15 - 45 cm hoch


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

Stängel aufrecht, verzweigt, mit 3 - 12 Köpfchen


Photo und copyright Franck Le Driant

Köpfchen 2 - 3 cm im Durchmesser, mit 9 - 14 weißen Zungenblüten
Zungenblüten 8 - 11 mm lang, 4 - 6 mm breit, abstehend, länger als die Hülle,
Röhrenblüten gelb, 4 - 5 mm lang


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

Zungenblüten auf der Unterseite weiß
Hülle halbkugelig,  1 - 1,7 cm im Durchmesser, Hüllblätter 2 - 3- reihig, behaart


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

Korbboden zur Blütezeit schwach konvex, zur Fruchtzeit stark konvex
zwischen den Blüten befinden 4 - 6 mm lange und 2 mm breite, eiförmig Spreublätter

 

Früchte zusammengedrückt, 2 - 3 mm lang, eiförmig, mit 1,5 mm breiten, häutigen Flügeln
Pappus undeutlich, häutig, krönchenförmig, gezähnt, manchmal auch fehlend


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

Blätter 5 - 65 mm lang, 3 - 20 mm breit, 2 - 3 fach fiederschnittig, im Umriss eilanzettlich


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

Endabschnitte 1 - 5 mm lang, 0,5 mm breit, stachelspitzig, behaart oder verkahlend


Photo und copyright Gisela Nikolopoulou

 

 

2       Hülle 3 - 4- reihig, Blüten außen violett


Pflanze niederliegend
> 3


Photo und copyright Ina Dinter

Weltweit ausgestorben
Pflanze aufrecht
> 4


Photo und copyright Otto Karl Berg und Carl Friedrich Schmidt

 

3        Pflanze niederliegend


Mehrjähriger Bertram
(
Anacyclus pyrethrum (L.) Lag.)


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo

V - VIII, Felsige Hänge (700 - 1260 m)
                
Oukaïmeden, Hoher Atlas, Marokko (Jose Quiles)

Synonyme:
Römischer Bertram
Anthemis pyrethrum L.; Matricaria pyrethrum (L.) Baill.

English name:
Perennial Anacyclus

Nom francais:
Pyrèthre d’Afrique

Verbreitung in Deutschland:
Adventivfunde in HH, NW, RP und ST

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Spain (Albacete, ?Ciudad Real)
Morocco, Algeria

Anacyclus pyrethrum wird zerstreut als Zierpflanze für Steingärten genutzt. In Deutschland wurde sie früher als Heilpflanze und Likörgewürz verwendet. Die Wurzel wird gelegentlich gemahlen als Gewürz genutzt (Bioläden) und gilt als Heilkraut.

Der Name pyrethrum (von griechisch pýrethron, von pyr „Feuer“) bezieht sich auf den brennenden Geschmack der Wurzel der Pflanze („Feuerwurzel“).

Das Insektizid Pyrethrum wird nicht aus Anacyclus pyrethrum sondern aus 2 Tanacetum- Arten gewonnen: Das „montenegrinische bzw. dalmatinische Insektenpulver“ wird aus der Tanacetum cinerariifolium gewonnen, während das „armenische, persische bzw. kaukasische Insektenpulver“ aus Tanacetum coccineum hergestellt wird. Pyrethrum findet in großen Mengen Einsatz als Kontaktgift zur Bekämpfung von Flöhen, Läusen, Mücken, Fliegen, Schaben und Ameisen. 

 


 

 

Pflanze 2 - 5 cm hoch
Stängel bis 40 cm lang, +/- niederliegend, strahlenförmig am Boden ausgebreitet


Photo und copyright Ina Dinter

9 - 20 Stängel entspringen einer Wurzel, jeder Stängel mit 1 - 2 Köpfchen


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Köpfchen 2 - 3 cm im Durchmesser, mit 11 - 18 oben weißen Zungenblüten
Zungenblüten 6 - 8 mm lang, 2 - 3 mm breit, abstehend, länger als die Hülle,
Röhrenblüten gelb, 3 - 4 mm lang


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

Zungenblüten auf der Unterseite violett
Hülle halbkugelig,  1,5 - 2 cm im Durchmesser, Hüllblätter 3 - 4- reihig am Rand bräunlich


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo

Korbboden zur Blütezeit und zur Fruchtzeit schwach konvex, 
zwischen den Blüten befinden 4 - 6 mm lange und 2 mm breite, eiförmige Spreublätter

Früchte zusammengedrückt, 2 - 3 mm lang, eiförmig, 
mit undeutlichem krönchenförmigen, gezähntem Pappus, bei den inneren oft auch fehlend

 

Blätter 7 - 45 mm lang, 4 - 10 mm breit, 2 - 3 fach fiederschnittig, im Umriss eilanzettlich
Endabschnitte 1 - 2,5 mm lang, 0,5 mm breit, behaart oder verkahlend


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Wurzel gelb, querrunzlig, brennend scharf schmeckend

 

 

4         Pflanze aufrecht


Deutscher Bertram
(
Anacyclus officinarum Hayne)


Photo und copyright Otto Karl Berg und Carl Friedrich Schmidt

VI - VIII, Kulturpflanze
                 Ausgestorben seit 1888

Synonyme:
Keine

Verbreitung in Deutschland:
Ausgestorben

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Ausgestorben

Der Deutsche Bertram (Anacyclus officinarum Hayne) wurde etwa bis zum Wechsel vom 19. zum 20. Jahrhundert in Deutschland wegen seiner Wurzel als Heilpflanze kultiviert. Anacyclus officinarum war entweder ein einjähriger Abkömmling von Anacyclus pyrethrum oder es handelte sich um einen Kultivar, der aus einer Kreuzung von Anacyclus pyrethrum und einer verwandten Arten wie z.B. Anacyclus radiatus oder Anacyclus clavatus entstanden ist. Schon 1888 soll nur noch ein einziger Bauer bei Magdeburg die Pflanze gezogen haben. Nach Beendigung des Feldanbaus konnte man keine lebenden Pflanzen oder Saatgut mehr auffinden. Auch in Botanischen Gärten ist die Art verloren gegangen, weil sie zeitweilig mit der Hohen Hundskamille (Cota altissima (l.) J. Gay) verwechselt worden war.

 


 

 

Pflanze 25 - 30 cm hoch
Mehrere Stängel entspringen einer Wurzel, einköpfig

 

Köpfchen kurz gestielt, 4 cm im Durchmesser, mit 10 - 20 Zungenblüten
Zungenblüten weiblich, auf der Oberseits weiß, unterseits violett, Röhrenblüten gelb, zwittrig

Hülle anfangs halbkugelig, später flach, Hüllblätter mehrreihig, am Rand häutig

 

Korbboden zur Blütezeit und zur Fruchtzeit konvex, 
zwischen den Blüten befinden eiförmige Spreublätter

Früchte zusammengedrückt, 2 - 3 mm lang, eiförmig, 
mit undeutlichem krönchenförmigen, gezähntem Pappus, bei den inneren oft auch fehlend

 

Stängel blaugrün, spärlich behaart, Blätter 2 - 3 fach fiederschnittig, im Umriss eilanzettlich, Endabschnitte linealisch, stachelspitzig

 

Blattspindel oberseits flach, unterseits gewölbt, nach oben verschmälert, am Grunde rinnenförmig, halbstängelumfassend und am Stängel herablaufend

 

Wurzel 6 – 12 cm lang und 5 mm dick, braun, längsrunzlig, sich gegen die Spitze verdünnend, hin und wieder Äste oder Wurzelfasern hervortreibend, geruchlos aber brennend scharf