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Xanthium - Stängel am Blattgrund ohne Dornen, Hülldornen am Grund borstig
- Artengruppe Xanthium orientale agg. -

Nach Adler/Fischbacher sind die Arten dieser Sektion sehr variabel und hybridisieren untereinander. Der Artrang der einzelnen Arten ist zweifelhaft! 
Der Schlüssel folgt der Exkursionsflora von Österreich und den Offenen Naturführern.
Nach der Publikation "How many names for a beloved genus? – Coalescent-based species delimitation in Xanthium L. (Ambrosiinae, Asteraceae)" von Salvatore Tomasello (2018) müssten diese 4 Arten zu Xanthium orientale L. zusammengefasst werden.

Hülldornen locker stehend (Abstand 2 - 3 mm), Fruchtkörbe stark drüsig
Schnäbel und Hülldornen stark eingebogen
> 1


Photo und copyright Franz G. Dunkel

Hülldornen dicht stehend (Abstand 1 mm), Fruchtkörbe nicht oder schwach drüsig
Schnäbel gerade oder schwach eingebogen
> 2

                                             

 1     Schnäbel stark eingebogen


Xanthium orientale L.
(Großfrüchtige Spitzklette)


Photo und copyright Franz G. Dunkel

VIII - IX, Ruderalstellen, Flussufer
                 Sundhoffen bei Colmar, Frankreich (Franz G. Dunkel 08.10.1995)

Synonyme:
Xanthium orientale ssp orientale L.

English name:
Rough Cocklebur

Verbreitung in Deutschland:
Unbeständig eingebürgerter Neophyt. Wahrscheinlich keine aktuellen Fundorte.

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
*Austria, *Germany, *Switzerland, 
*Portugal, *Spain, *France, *Italy, 
*Netherlands, *Belgium, *Poland, *Czech Republic, *Romania

- Xanthium: griechischer Pflanzenname, xanthos = gelb ( Xanthium strumarium wurde früher als Färbepflanze genutzt
- orientale: östlich

 

 

 

 

 

Pflanze 30 - 100 cm groß
mit aromatischen Geruch

 

Reife Früchte > 15 mm lang, braun, drüsig, 

 

Hülldornen locker stehend (Abstand 2 - 3 mm), 
Hülldornen steifhaarig, stark sichelförmig gekrümmt, mit hakiger Spitze

 

Schnäbel deutlich einwärts gekrümmt

 

Stängel ohne oder nur mit schwachen Punkten oder Strichen

 

Blätter eiförmig, schwach 3 - 5- lappig, rauhaarig

 

 

 

2      Schnäbel gerade oder schwach eingebogen

Hülldornen kürzer bis ebenso lang wie der Köpfchendurchmesser
Stängel meist einfarbig grün, ohne oder mit undeutlichen Punkten und Strichen
> 3


Photo und copyright Harald Geier

Hülldornen so lang oder länger als der Köpfchendurchmesser
Stängel mit deutlichen Punkten oder Strichen
> 4

 

3     Stängel ohne oder nur mit schwachen Punkten oder Strichen


 Xanthium saccharatum
Wallr. & Widder
(
Zucker- Spitzklette)


Photo und copyright Harald Geier

VIII - X, Ruderalstellen, Flussufer
                Porz-Langel am Rhein (Harald Geier 31.08.2008)
                Mindelheim, Memmingen

Synonyme:
Xanthium acerosum Greene, Xanthium californicum Greene, Xanthium californicum Greene var. rotundifolium Widder, Xanthium campestre Greene, Xanthium canadense Mill., Xanthium cavanillesii Schouw, Xanthium cenchroides Millsp. & Sherff, Xanthium commune Britton, Xanthium echinatum Murray, Xanthium glanduliferum Greene, Xanthium italicum Moretti, Xanthium macounii Britton, Xanthium oligacanthum Piper, Xanthium oviforme Wallr., Xanthium pensylvanicum Wallr., Xanthium speciosum Kearney

English name:
Canada Cocklebur

Verbreitung in Deutschland:
Stabil eingebürgerter Neophyt. Entlang des Rheins.

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: Nicht gefährdet
Hessen: Daten mangelhaft, Nordrhein- Westfalen: Nicht gefährdet, Rheinland- Pfalz: Nicht gefährdet

Weltweite Verbreitung:
USA, Canada

Eingebürgert in:
*Germany, *Austria

- Xanthium: griechischer Pflanzenname, xanthos = gelb ( Xanthium strumarium wurde früher als Färbepflanze genutzt
- saccharatum: Zucker

Siehe auch:
Vorkommen der Zucker- Spitzklette am Niederrhein

 

 

 

Pflanze 20 - 100 cm groß
mit aromatischen Geruch


Photo und copyright Harald Geier

Hülldornen zu 90 - 100 % hakig, kürzer bis ebenso lang wie der Köpfchendurchmesser
Köpfchenoberfläche mit Wirrhaaren und Drüsen, Schnäbel gerade oder schwach gebogen, am Ende meist hakig


Photo und copyright Harald Geier

Stängel meist einfarbig grün oder rot, ohne oder mit undeutlichen Strichen oder Punkten
rau behaart


Photo und copyright Harald Geier

Blätter dreieckig, schwach 3 - 5- lappig, rauhaarig, lang gestielt


Photo und copyright Harald Geier

 

 

4     Stängel mit deutlichen Punkten oder Strichen

90 - 100 % der Hülldornen mit hakiger Spitze, 0,8 - 1,1 mal so lang wie der Fruchtkorbdurchmesser ohne Dornen, 
im Mittelmeerraum häufigste Xanthium- Art
> 5

20 - 50 % der Hülldornen mit hakiger Spitze, die anderen gerade oder nur schwach gekrümmt, 0,5 - 0,6 mal so lang wie der Fruchtkorbdurchmesser ohne Dornen

> 6

 

5      90 - 100 % der Hülldornen mit hakiger Spitze


Xanthium italicum Moretti
(
Italienische Spitzklette)

VIII - X, Ruderalstellen, Flussufer- Meeresküsten
                Messongi, Korfu (17.08.2010)
                Riva Ligure, Italien (15.08.2012)
                Stratoni, Chalkidiki, Griechenland (20.08.2017)
                Neo Itilo, Peloponnes (27.05.2018)

Synonyme:
Xanthium orientale ssp italicum (Moretti) Greuter
Xanthium strumarium ssp. italicum (Moretti) D. Löve
Xanthium australe Millsp. & Sherff; Xanthium cavanillesii Schouw; Xanthium saccharatum ssp. italicum (Moretti) Hayek

English name:
Italian Cocklebur

Nom francais:
Lampourde d'Italie

Nome italiano:
Nappola italiana

Verbreitung in Deutschland:
Nach Floraweb keine Vorkommen

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Herkunft:
Canada, USA

Eingebürgert in:
*Austria, *Switzerland, 
*Portugal, *Spain, *Baleares (*Mallorca, *Menorca), *Gibraltar, *France, *Monaco, *Corsica, *Sardinia, *Sicily, *Italy, *Slovenia, *Croatia, *Bosnia-Hercegovina, *Serbia & Kosovo, *Montenegro, *Macedonia, *Albania, *Greece, (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East), *Ionian Isl., *W- Aegean Isl., *N- Aegean Isl., *E- Aegean Isl., *Kiklades, *Crete,
*Belgium, *Slovakia, *Hungary, *Romania, *Bulgaria,  *European Turkey, *Azores, *(Faial, *Flores, *Graciosa), *Azores, *(Sao Miguel, *Sta. Maria, *Terceira), *Madeira, *Canary Isl., *(Fuerteventura, *Tenerife), *Morocco, *Algeria, *Tunisia, *Libya, *Anatolia, *Lebanon, *Israel/Jordan, *Israel, *Egypt, *Sinai peninsula, *Estonia, *Belarus, *Moldova, *Ukraine, *Crimea, *European Russia, *European Russia, *N-Caucasus, *Transcaucasus, *(Gruziya, *Armenia)

- Xanthium: griechischer Pflanzenname, xanthos = gelb ( Xanthium strumarium wurde früher als Färbepflanze genutzt
- italicum: aus Italien

Im Mittelmeerraum die mit Abstand häufigste Art!

 

 

Pflanze 10 - 100 cm groß
mit aromatischen Geruch

Stängel aufrecht, verzweigt, mit wechselständigen, lang gestielten Blättern

Männliche Blüten in vielblütigen, kugeligen Köpfchen, oberhalb der weiblichen Blüten,
zur Blütezeit schon abgefallen

Hülldornen eng stehend (Abstand 1 mm), 90 - 100 % mit hakiger Spitze, 
0,8 - 1,1 mal so lang wie der Fruchtkorbdurchmesser ohne Dornen, Schnäbel +/- gerade

Hülldornen so lang oder länger als der Köpfchendurchmesser
Hülldornen am Grund borstenhaarig, Köpfchenfläche behaart, nicht oder wenig düsig

Stängel mit Strichen oder Punkte

Blätter eiförmig, schwach 3 - 5- lappig, am Grund herzförmig oder keilig, rau

Blätter unterseits rauhaarig

 

 

6     20 - 50 % der Hülldornen mit hakiger Spitze, die anderen gerade oder nur schwach gekrümmt


Xanthium albinum (Widder) H. Scholz
(
Ufer- Spitzklette)

VIII - X, Ruderalstellen, Flussufer
                Botanischer Garten Ulm

Zu den Unterarten

Synonyme:
Xanthium orientale ssp. riparium (Celak.) Greuter (Name im Catalogue of Life)
Xanthium orientale var. albinum (Widder) Adema & M. T. Jansen, 
Xanthium riparium var. albinum Widder 

English name:
Riverside Cocklebur

Verbreitung in Deutschland:
Karlsruhe, untere Mosel; selten Thüringen, Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern; Einzelfunde Mainfranken

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Berlin: nicht gefährdet, Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Die Pflanze ist eine in Europa neu entstandene Art, die aus eingebürgerten Xanthium-Arten aus Nordamerika hervorgegangen ist.

Weltweite Verbreitung:
Germany, Austria, 
Poland, Czech Republic, Slovakia, Estonia, Latvia, Lithuania, Belarus, Ukraine, Crimea, European Russia, Caucasus

- Xanthium: griechischer Pflanzenname, xanthos = gelb ( Xanthium strumarium wurde früher als Färbepflanze genutzt
- albinum: weiß

Siehe auch:
Corinne Buch "Vorkommen der Ufer- Spitzklette am Niederrhein"

 

 

Pflanze 10 - 100 cm groß
mit aromatischen Geruch

Reife Früchte steifhaarig, Hülldornen eng stehend (Abstand 1 mm), nicht gebogen, 
20 - 50 % mit hakiger Spitze, 0,5 - 0,6 mal so lang wie der Fruchtkorbdurchmesser ohne Dornen, Schnäbel +/- gerade

Stängel rau behaart, mit Strichen oder Punkte

Blätter eiförmig, schwach 3 - 5- lappig, am Grund herzförmig oder keilig, rauhaarig