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Juncus - Blätter weich, binsenartig, Blütenstände vielblütig, +/- endständig, Blüten meist einzeln, der unverzweigte untere Teil wenig länger oder kürzer als der obere blütentragende, Kapsel länglich

Blätter hellgrün, fleischig, mehr als 1,5 mm breit
Perigonblätter mit 2 schwarzen Linien zwischen krautiger Mitte und häutigem Rand
> 1


Photo und copyright Thomas Gyselinck

Blätter dunkelgrün, nicht fleischig, weniger als 1,5 mm breit
Perigonblätter ohne schwarze Linien zwischen krautiger Mitte und häutigem Rand
> 2


Photo und copyright Stefan Lefnaer

 

1         Blätter hellgrün, fleischig, mehr als 1,5 mm breit


Juncus foliosus Desf.
(Blattreiche Binse)


Photo und copyright Rutger Barendse

IV - VII,  Ufer, Salzwiesen, ausgetrocknete Fischteiche (0 - 1200 m)
                 
Genk, Belgien, 25 m ü.M. (Thomas Gyselinck 28.07.2020)

Synonyme:
Juncus bufonius ssp. foliosus (Desf.) Arcang., Juncus bufonius var. major Boiss.

English name:
Leafy Rush

Nom francais:
Jonc feuillé

Nome italiano: 
Giunco foglioso

Weltweite Verbreitung:
Portugal, Spain, France, Corsica, Sardinia, ?Sicily, Italy (Kampanien, Basilikata, Kalabrien), 
Greece (nur Peloponnes), 
Great Britain, Ireland, Denmark, Norway,
Algeria, Morocco, Tunisia, Libya

Eingebürgert in:
*Madeira, *Belgium

Etymologie:
- Juncus: lat. jungere = zusammen binden (Binsen wurden früher als Flechtmaterial verwendet)

- foliosus: blattreich

2n = 26

 

 

Pflanze 6 - 45 cm hoch
Der unverzweigte untere Teil wenig länger oder kürzer als der obere blütentragende


Photo und copyright Thomas Gyselinck

Blütenstand 4 - 22 cm lang, stark verzweigt, Blüten einzeln 
unterstes Tragblatt 2 - 14 cm lang, laubblattähnlich

 

Blüten von 2 häutigen, 2,5 mm langen Tragblättern umgeben


Photo und copyright Thomas Gyselinck

Staubblätter 6, Staubbeutel 0,7 - 1,6 mm lang, Filamente 0,4 - 1,3 mm lang, Griffel 0,2 - 0,5 mm lang, Narben 0,5 - 1 mm, korkenzieherartig gedreht


Photo und copyright Thomas Gyselinck

Perigonblätter 3 - 4 mm lang, mit schwarzen Linien zwischen der krautigen, rötlichen oder grünlichen Mitte und den häutigen Rändern, äußere Perigonblätter 4 - 7 mm lang, spitz, innere Perigonblätter 4 - 5 mm lang, spitz, stumpf oder ausgerandet, stachelspitzig


Photo und copyright Thomas Gyselinck

Kapsel 3 - 4 mm lang, kegelförmig, ca. so lang wie die inneren Perigonblätter
kantig, stumpf, hellbraun

Samen eiförmig, gelblich oder orange, tief gerillt, ohne Anhängsel


Photo und copyright Thomas Gyselinck

Stängel mit 1 - 2 stängelständigen und mehreren grundständigen Blättern
Blätter flach, 70 - 140 mm lang, 1,5 - 2,5 mm breit


Photo und copyright Rutger Barendse

Blattscheiden ohne Öhrchen

 

 

 

2       Blätter dunkelgrün, nicht fleischig, weniger als 1,5 mm breit


Pflanze kräftig, 10 - 30 cm groß
Staubblätter 6, Samen glatt, 
Blätter 20 - 350 mm lang, 0,5 - 1,4 mm breit
> 3


Pflanze zart, 5 - 20 cm groß
Staubblätter 3, Samen glatt
Blätter 5 - 40 mm lang, 0,3 - 0,6 mm breit
> 4


Photo und copyright JC Schou http://www.biopix.dk

Verbreitung im Gebiet: Spanien
Pflanze zart, 5 - 10 cm groß
Staubblätter 6, Samen netzartig gerillt
Blätter bis 20 mm lang, 0,5 mm breit

> 5

 

 

3     Pflanze kräftig, 10 - 30 cm groß, Staubblätter 6, Samen glatt


Juncus bufonius L.
(Kröten- Binse)

V - IX,  Ufer, Äcker, Ruderalstellen (0 - 2250 m)
              Schnerzhofen, Weiher, Bayern, ca. 630 m ü.M (26.07.2009)
              Rofenhöfe, Österreich, 2000 m ü.M. (21.07.2012)

Synonyme:
Juncus aletaiensis K.F. Wu; Juncus bilineatus Gand.

English name:
Toad Rush

Nom francais:
Jonc des crapauds

Nome italiano: 
Giunco annuale

Verbreitung in Deutschland:
Weit verbreitet (Südosten und Schleswig-Holstein selten 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: nicht gefährdet, Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, Baleares, France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East, Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E-Aegean Isl., Kiklades, Crete),  
England, Ireland, Belgium, Denmark, Netherlands, Finland, Norway, Sweden, Faroer Isl., Iceland, Baltic States, Russia, Belarus, Ukraine, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria, Malta, Cyprus, Azores, Madeira, Canary Isl., 
Turkey, Iran, Iraq, Israel, Jordania, Lebanon, Saudi Arabia, Sinai peninsula, Syria, Afghanistan, Kazakhstan, Kyrgyzstan, Turkestan, Tajikistan, Uzbekistan, China, Korea, Taiwan, Tibet, Japan, Mongolia, Nepal, Sri Lanka, Thailand, India, Bangladesh, Bhutan, Vietnam, Burma, Pakistan, 
Morocco, Tunisia, Egypt, Algeria, Libya, Réunion, Mauritius, Rwanda, Ethiopia, Kenya, Uganda, Madagascar,
USA, Canada, Costa Rica, Mexico, Guatemala, Jamaica, Peru, Ecuador, Chile, Bolivia, Uruguay, Argentina,

Eingebürgert in:
*Philippines, 
*New Zealand, 
*Hawaii

Etymologie:
- Juncus: lat. jungere = zusammen binden (Binsen wurden früher als Flechtmaterial verwendet)

- bufonius: Kröte

 

 

Pflanze 10 - 30 cm groß
büschelig verzweigt

Blüten meist einzeln, +/- weit auseinander stehend, sitzend oder kurz gestielt,
selten Blüten auch zu 2- 3


Photo und copyright Miguel Porto

der unverzweigte untere Teil wenig länger oder kürzer als der obere blütentragende

Staubblätter 6, Staubbeutel halb so lang wie die Staubfäden


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

Äußere Perigonblätter schmal eiförmig, lang zugespitzt, hautrandig, lang zugespitzt, 
innere Perigonblätter länger als die Kapsel


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Stängel beblättert, 
Stängel- und Grundblätter 20 - 350 mm lang, 0,5 - 1,4 mm breit, flach oder etwas eingerollt

Blattscheiden grünlich oder gelblich, ohne Öhrchen


Photo und copyright Stefan Lefnaer

 

 

4     Pflanze zart, 5 - 20 cm groß, Staubblätter 3, Samen glatt, Blätter 5 - 40 mm lang, 0,3 - 0,6 mm breit


Juncus minutulus (Albert & Jahand.) Prain
(Kleinste Binse)


Photo und copyright JC Schou http://www.biopix.dk

V - IX,  Ufer, Äcker, Ruderalstellen
              Schwarzwald

Synonyme:
Juncus bufonius ssp. minutulus (V. Krecz. & Gontsch.) Soó

English name:
Smallest Rush

Verbreitung in Deutschland:
Unklar

Gefährdung in Deutschland:
Unklar

Weltweite Verbreitung:
Unklar

Der Artstatus dieser Sippe wird neuerdings stark bezweifelt. Rooks et al. (2012) schließen sie sogar komplett in Juncus bufonius ein, da die zytologischen nicht mit den morphologischen Unterschieden korrelieren würden. Kirschner (in Müller et al. 2021) führt sie wieder als zytologisch getrennt, erwähnt aber die breite Merkmalsüberlappung.

Etymologie:
- Juncus: lat. jungere = zusammen binden (Binsen wurden früher als Flechtmaterial verwendet)

- minutulus: sehr klein

 

 

Pflanze 5 - 20 cm groß
kleiner und zarter als Juncus bufonius


Photo und copyright JC Schou http://www.biopix.dk

Staubblätter 3, Staubbeutel 1/3 so lang wie die Staubfäden

Perigonblätter schmal eiförmig, lang zugespitzt, hautrandig


Photo und copyright JC Schou http://www.biopix.dk

Stängel beblättert, 
Blätter 5 - 40 mm lang, 0,3 - 0,6 mm breit, flach oder etwas umgerollt


Photo und copyright JC Schou http://www.biopix.dk

 

 

5       Pflanze zart, 5 - 10 cm groß, Staubblätter 6, Samen netzartig gerillt, Blätter bis 20 mm lang, 0,5 mm breit


Juncus rechingeri Snog.
(Rechingers Binse)

 

V - VII,  Nasse Wiesen (60 - 1800 m)
                

Synonyme:
Juncus bufonius var. rechingeri (Snog.) S.M.H. Jafri

English name:
Rechinger's Rush

Weltweite Verbreitung:
Spain (Alicante, Almeria, Barcelona, Burgos, Cuenca, Granada, Jaen, Soria, Teruel, Valencia, Kantabrien), 
Turkey, Tajikistan, Pakistan, Afghanistan, Iran

Etymologie:
- Juncus: lat. jungere = zusammen binden (Binsen wurden früher als Flechtmaterial verwendet)

- rechingeri: benannt nach dem österreichischen Botaniker Karl Heinz Rechinger (1906 - 1998).

2n = 30

 

 

Pflanze 1 - 9 cm hoch
Der unverzweigte untere Teil wenig länger oder kürzer als der obere blütentragende

 

Blütenstand 0,5 - 3 cm lang, Blüten einzeln oder in lockeren, sichelförmigen Büscheln zu 1 - 5
unterstes Tragblatt 5 - 12 mm lang, deutlich kürzer als der Blütenstand

 

Blüten von 2 häutigen, 1,5 mm langen Tragblättern umgeben
Staubblätter 6, Staubbeutel 0,4 mm lang, Filamente 0,7 mm lang, Griffel ca. 0,2 mm lang, Narben ca. 0,7 mm, korkenzieherartig gedreht

 

Perigonblätter 3 - 4 mm lang, in der Mitte mit rötlicher Bande, am Rand häutig, äußere Perigonblätter spitz, innere Perigonblätter stumpf oft fast vollständig häutig, meist länger als die Kapsel

Kapsel 3 - 4 mm lang, kegelförmig, kürzer oder länger als die Perigonblätter
vorne gestutzt oder stumpf, mit Schnabel

Samen eiförmig, gelblich oder orange, netzartig gerillt, ohne Anhängsel

 

Stängel mit 1 - 3 grundständigen Blättern
Blätter flach oder umgerollt, bis 20 mm lang, 0,5 mm breit

 

Blattscheiden grün oder gelb, selten rötlich, ohne Öhrchen