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 Nacktsamer (Gymnospermen)


Schachtelhalmähnliche Sträucher
Blätter zu kleinen Schuppen reduziert
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In Deutschland nur als Topfpflanzen
Stamm palmenartig, 
Blätter farnartig gefiedert
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Bis 30 m hoher Baum
Blätter  2- lappig, sommergrün
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Bäume oder Sträucher
Blätter pfriemlich, nadel- oder schuppenförmig
> 4

 

1     Schachtelhalmähnliche Sträucher, Blätter zu kleinen Schuppen reduziert


Klasse:
Gnetumgewächse (Gnetopsida)

Wissenwertes:
- Viele Ephedra- Arten enthalten das Alkaloid Ephedrin, welches zur Herstellung von Medikamenten (Appetitzügler, Hypotonie, Asthma), als Dopingmittel und zur Herstellung von Drogen (Crystal Meth) Einsatz fand. Bis 2001 waren Ephedrinpräparate frei in deutschen Apotheken erhältlich. Danach wurde der freie Zugang verwehrt. Auch Ephedra-Kraut ist in deutschen Apotheken nur noch mit Rezept zu erwerben.

- Einige Ephedra- Arten werden hauptsächlich von nachtaktiven Fliegen und Motten bestäubt. Die Bestäuber werden von Nektartröpfchen angelockt, die sowohl von männlichen als auch von weiblichen Blüten ausgestoßen werden. Die Bestäubung fällt mit dem Vollmond im Juli zusammen. Die Reflexion des Vollmondlichts in den Bestäubungstropfen ist die einzige Möglichkeit um nachtaktive Insekten anzulocken

 

 

 

20 - 300 cm hoher Strauch oder Halbstrauch


Photo und copyright Julián Fuentes Carretero

Zweige aufrecht oder überhängend


Photo und copyright Franck Le Driant

 Blüten eingeschlechtig, meist zweihäusig (diözisch):
Männliche Zapfen wirtelig an den Knoten


Photo und copyright Jesús Vílchez

 Männlichen Zapfen mit 2 - 8 Paar häutigen Hochblättern, in deren Achseln eine Säule mit 4 - 6 Mikrosporangien steht (ähnlich einem Staubblatt), Mikrosporangie öffnen mit 2 Poren


Photo und copyright Andrea Moro

Weibliche Zapfen mit (1) - 2 mandelförmigen Samenanlagen, an deren Spitze sich ein ca. 1 mm langer Mikropylartubus ("Griffel") befindet, die Samenanlagen werden von von 2 - 3 Paar anfangs grünen Hochblättern umgeben


Photo und copyright Miguel Porto

Hochblätter miteinander verwachsen


Photo und copyright Julián Fuentes Carretero

Hochblätter fleischig, rot, umgeben die Samen nicht vollständig


Photo und copyright Julián Fuentes Carretero

Samen eilänglich, ca. 10 mm lang


Photo und copyright Ana Julia Pereira

Zweige grün, ähnlich den Sprossen von Schachtelhalmen,


Photo und copyright Julia Kruse

Stängel meist graugrün, gerillt, papillös,
Blätter zu +/- verwachsenen Schuppen reduziert


Photo und copyright Andrea Moro

 

 

2      Stamm palmenartig, Blätter farnartig gefiedert


Klasse:
Palmfarne (Cycadopsida)

Zu den Palmfarnen gehören 3 Familien mit ca. 300 Arten, die jedoch alle in den Tropen vorkommen. In Deutschland werden einige Arten als Zimmerpflanzen verkauft z.B. Japanische Sagopalmfarn (Cycas revoluta), im Mittelmeerraum häufig als Zierpflanze in  Gärten.
Die eigentlichen Palmen gehören dagegen zu den Einkeimblättrigen (Monokotyledonae)!

 

 

 

Pflanzen mit palmenartigem Stamm und farnartigen Blättern


Photo und copyright Forest and Kim Starr

Die Pflanzen sind 2- häusig getrenntgeschlechtlich:
Männliche Blütenstände zapfenförmig


Photo und copyright Forest and Kim Starr

Weibliche Blütenstände bestehen aus umgeformten Blättern, die in einem Kranz an der Spitze der Pflanze abwechselnd mit den Laubblättern gebildet werden; 


Photo und copyright Forest and Kim Starr

An den Rändern der fertilen Blätter (= Sporophylle) stehen einzelne Samenanlagen, aus denen sich die Samen entwickeln


Photo und copyright Forest and Kim Starr

Die Blätter werden reglmäßig abgeworfen, wobei am Stamm die Blattnarben als deutliche Marken erhalten bleiben


Photo und copyright Forest and Kim Starr

Blätter meist einfach gefiedert


Photo und copyright Forest and Kim Starr

 

 

3     Bis 30 m hoher Baum, Blätter  2- lappig, sommergrün


Klasse:
Ginkgopflanzen (Ginkgoopsida)

V, Park- und Straßenbaum, Gärten
     Günzburg, Mozartring, ca. 450 m ü.M. (19.05.2012)

Synonyme:
Fächerblattbaum, Elefantenohrbaum, Entenfussbaum, Mädchenhaarbaum, Tempelbaum
Salisburia adiantifolia Sm.

English name:
Maidenhair Tree, Ginkgo Tree, Fossile Tree

Nom francais:
Abricotier d'argent, Arbre aux quarante écus

Nome italiano: 
Ginkgo a foglie bilobate

Verbreitung in Deutschland:
Häufig kultiviert

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Herkunft:
China

Eingebürgert in:
*Germany
*France, *Italy (Ligurien, Lombardei, Venetien)
*Japan, 

Wissenswertes:
- Weltweit kultiviert
- Ginkgobäume sind lebende Fossilien, weil Ihre Morphologie seit 200 Millionen Jahren unverändert geblieben ist
- Gingkobäume können bis zu 1000 Jahre alt werden.
- Samen und Blätter werden als Arznei verwendet
- Kerne sind essbar
- Geschlechtsreife erst ab 20 - 35 Jahren. Deswegen findet man selten Blüten auf den Bäumen. Der unangenehme Geruch der Samen nach Buttersäure führt dazu, dass in Europa vornehmlich männliche Ginkgobäume angepflanzt werden, während man in China und Japan – genau umgekehrt – vorwiegend weibliche Bäume als Allee- und Straßenbäume pflanzt und dabei, um eine Befruchtung zu erleichtern, männliche und weibliche Bäume nebeneinander setzt.

 

 

 

Bis 30 m hoher Baum

Blüten zweihäusig:
Weibliche Bäume: 2 Samenanlagen am Ende meist unverzweigter Kurztriebe

Männliche Bäume:
mit traubig angeordneten Pollensackgruppen


Photo und copyright Andrea Moro

Samen mirabellenähnlich, anfangs grün, lang gestielt
Samen zu 2, oft entwickelt sich jedoch nur 1 Samen

 Reife Samen entwickeln bei Reifung einen unangenehmen Geruch nach Buttersäure


Photo und copyright Andrea Moro

Samen bestehen aus einer äußeren, fleischigen Samenschale (= Sarkotesta), einer mittleren Hülle (Sklerotesta), einer inneren Hülle (Endotesta) und einem Kern (Gametophyt, Nucellus)


Photo und copyright Jörg Weiß

Blätter von jungen Bäumen sind deutlich anders geformt als die von alten Bäumen: junge Blätter an  Kurztrieben

 Blätter sommergrün 6 - 8 cm breit, 2- lappig, sehen sehr unterschiedlich aus

Borke braun,  bildet eine dicke, korkähnliche Schicht, wird bei älteren Bäumen rissig

Herbstlaub gelb

 

 

4     Bäume oder Sträucher, Blätter nadel- oder schuppenförmig


Klasse:
Koniferen (Coniferopsida, Coniferales)


hier: Gewöhnliche Fichte

 

 

Bis 90 m hohe Bäume

Samenanlage in holzigen Zapfen

oder Samenanlagen beerenartig

oder mit weichem Arillus

Blätter nadelförmig

oder Blätter schuppig