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Juncus - Blätter weich, binsenartig, Blütenstände +/- endständig, meist mit 1 Köpfchen

Blütenstand 1- köpfig, Köpfchen mit 5 - 15 Blüten, 
von einem stängelähnlichen Laubblatt überragt
> 1

Blütenstand 1 (- 4) köpfig, Köpfchen mit 5 - 8 Blüten
1 Tragblatt überragt das Köpfchen deutlich
> 2


Photo und copyright Michael Hassler

Blütenstand meist 1- köpfig, Köpfchen mit 1 - 5 Blüten
Tragblätter kürzer oder wenig länger als das Köpfchen
> 3


Photo und copyright Julia Kruse

 

1      Köpfchen mit 5 - 15 Blüten, von einem stängelähnlichen Laubblatt überragt


Jacquin-  Binse 
(Juncus jacquinii
L.)

VI - VIII, Alpine Magerrasen (1500 - 2900 m)
                 Rofenhöfe im Venter Tal, Österreich, ca. 2000 m ü.M. (21.07.2012)

Synonyme:
Gämsen- Binse
Juncus castaneus Clairv.

English name:
Jacquins Rush

Nom francais:
Jonc de Jacquin

Nome italiano: 
Giunco di Jacquin

Verbreitung in Deutschland:
Alpen selten in höheren Lagen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, 
Bayern: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland,
France (Alpen), Italy (Aosta, Piemont, Lombardei, Südtirol, Trentine, Venetien, Friaul, Emilia Romagna), Slovenia

Etymologie:
- Juncus: lat. jungere = zusammen binden (Binsen wurden früher als Flechtmaterial verwendet)
- jacquinii: benannt nach Nikolaus Joseph von Jacquin (1727 - 1817), österreichischer Chemiker und Botaniker (JACQ.)

 

 

     

Pflanze 10 - 25 cm groß

Rasen bildend


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

Blütenstand ein einzelnes Köpfchen, scheinbar gestielt aus der Scheidenöffnung des einzigen Stängelblattes entspringend Stängelblatt den Blütenstand meist überragend

Köpfchen 5 - 15- blütig


Photo und copyright Julia Kruse

Blüten mit 6 schwefelgelben Staubblättern, Staubbeutel 2 - 3 mal so lang wie die Filamente


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

Köpfchen mit 1 Tragblatt, welches die Blüten kaum überragt, Perigonblätter spitz, schwarzbraun glänzend, Narben rosa, korkenzieherartig gedreht

Kapsel kürzer als die Perigonblätter, schwarzbraun glänzend

Grundblätter dünn, glatt, auf einer Seite schwach rinnig


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

 

 

2     Köpfchen mit 5 - 8 Blüten, 1 Tragblatt überragt das Köpfchen deutlich                                                               


  Kopf- Binse 
(Juncus capitatus
Weigl)


Photo und copyright Michael Hassler

VI - IX,  Ufer, feuchte Ruderalstellen
               Wahrenholz, Sandgrube, Niedersachsen, 55 m ü.M. (Julia Kruse 07.07.2011)

Synonyme:
Juncus ericetorum Pollich, Juncus gracilis Roth

English name:
Leafybract Dwarf Rush

Nom francais:
Jonc capité

Nome italiano: 
Giunco a capolino

Verbreitung in Deutschland:
Sehr zerstreut O-Sachsen-Anhalt, Niederlausitz, S-Brandenburg; restlicher Norden selten und stark zurückgehend; sehr selten und vielerorts verschwunden nördliche Oberrheinebene, Pfälzerwald, Franken, Oberpfalz; verschollen Thüringen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 2 (stark gefährdet), Baden-Württemberg: 0 (ausgestorben), Bayern: 1 (vom Aussterben bedroht), Berlin: 1 (vom Aussterben bedroht), Brandenburg: 2 (stark gefährdet), Hamburg: 0 (ausgestorben), Hessen: 1 (vom Aussterben bedroht), Mecklenburg-Vorpommern: 1 (vom Aussterben bedroht), Niedersachsen: 1 (vom Aussterben bedroht), Nordrhein-Westfalen: 1 (vom Aussterben bedroht), Rheinland-Pfalz: 1 (vom Aussterben bedroht), Saarland: 0 (ausgestorben), Sachsen: 1 (vom Aussterben bedroht), Sachsen-Anhalt: 2 (stark gefährdet), Schleswig-Holstein: 1 (vom Aussterben bedroht), Thüringen: 0 (ausgestorben) 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, Baleares, France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, 
Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, E- Central, N- Central, N- East, Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E-Aegean Isl., Kiklades, Crete),

England, Belgium, Sweden, 
Denmark,  Netherlands, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, ?Romania,  Bulgaria, Malta, Cyprus, Turkey, Israel, Lebanon, Azores, Madeira, Canary Isl., Baltic States, Russia, Belarus, Ukraine, Kazakhstan,
Algeria, Libya, Morocco, Tunisia, Cameroon, Ethiopia, Kenya, Cape, Lesotho, Oranje Free State, Transvaal, 

Eingebürgert in:
*Australia, *Tasmania, *USA

Etymologie:
- Juncus: lat. jungere = zusammen binden (Binsen wurden früher als Flechtmaterial verwendet)
- capitatus: kopfig


                 
                

 

 

 

Pflanze 3 - 10 cm groß


Photo und copyright Julia Kruse

Blütenstand mit einem endständigen, manchmal zusätzlich noch mit 1 - 3 seitenständigen Köpfchen


Photo und copyright Julia Kruse

Köpfchen 4 - 8- blütig


Photo und copyright Julia Kruse

Blütenstand von 2 ungleich langen Hochblättern überragt,
Kapsel kürzer als die Perigonblätter


Photo und copyright Michael Hassler

Perigonblätter grün bis weißlich- braun, eiförmig spitz, 
3 Staubblätter, Staubbeutel halb so lang wie die Filamente, Narbe kurz, weißlich


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Stängel dünn, ohne Blätter


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Am Stängelgrund wenige bis 5 cm lange, borstliche bis flachrinnige Blätter


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

 

 

3        Köpfchen mit 1 - 5 Blüten, Tragblätter kürzer oder wenig länger als das Köpfchen

Nur 1 Fundort in Deutschland (Staffelsee)
Köpfchen 1 - 3 blütig, Perigonblätter strohgelb bis weißlich, später rötlich
> 4


Photo und copyright Peter Dziuk


Köpfchen 2 - 5- blütig, Perigonblätter braun, rot oder grün
> 5


Photo und copyright Julia Kruse

 

4       Perigonblätter strohgelb bis weißlich


  Moor- Binse 
(Juncus stygius
L.)


Photo und copyright Peter Dziuk

VI - IX,  Moore
               Ranua, Finland (Antje Neumann)

Synonyme:
Styx- Binse

English name:
Bog Rush, Moor Rush

Nom francais:
Jonc du Styx

Nome italiano:
Giunco dello Styx

Verbreitung in Deutschland:
Alpenvorland, sehr selten und fast verschwunden.
Nur 1 Fundort in Deutschland: Staffelsee

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 1 (vom Aussterben bedroht), 
Bayern: 1 (vom Aussterben bedroht)

Weltweite Verbreitung:
Germany, Switzerland
Finland, Sweden, Norway
Poland, Baltic States, Russia
USA, Canada, Alaska

Etymologie:
- Juncus: lat. jungere = zusammen binden (Binsen wurden früher als Flechtmaterial verwendet)
- stygius: leitet sich ab vom Fluss der Unterwelt Styx, neugriechisch Styga = Mavronéri (griechisch: Schwarzes Wasser)

 

 

 

Pflanze 10 - 25 cm groß
Stängel weniger als 1 mm dick, unten oft rötlich, über den Grundblättern noch mit 1 - 2 borstenförmigen Stängelblättern


Photo und copyright Antje Neumann http://www.biopix.dk

Blütenstand mit 1 endständigem, sitzenden KÖpfchen und 
evt. 1 - 2 abgerückten, kurz gestielten, seitenständigen Köpfchen


Photo und copyright Peter Dziuk

Köpfchen 2 - 3- blütig, 
Hochblatt kürzer oder wenig länger als das Köpfchenkaum überragend


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Perigonblätter anfangs strohgelb bis weißlich, später rötlich, hautrandig


Photo und copyright Antje Neumann http://www.biopix.dk

Blüten mit 6 Staubblättern, Staubbeutel viel kürzer als die Filamente


Photo und copyright Peter Dziuk

Kapsel 5 - 6 mm lang, länger als das Perigon


Photo und copyright Katy Chayka

Stängel oft einzeln, sehr schlank, mit 1 - 3 linealischen Stängelblättern und wenigen grundständigen Blättern


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Öhrchen der Blattscheide stumpf


Photo und copyright Katy Chayka

 

 

5     Perigonblätter braun 


  Dreiblütige Binse 
(Juncus triglumis
L.)

VI - IX,  Moore 1300 - 2500 m)
               Rofenhöfe im Venter Tal, Österreich, ca. 2000 m ü.M. (21.07.2012)

Synonyme:
Dreispelzige Binse
Juncus pyrenaicus (Cadevall & Pau) Cadevall & Pau

English name:
Three-hulled Rush

Nom francais:
Jonc à trois glumes

Nome italiano: 
Giunco a tre fiori

Verbreitung in Deutschland:
Alpen sehr zerstreut in Hochlagen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, 
Bayern: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain, France (Alpen, Pyrenäen), Italy, 
England, Finland, Norway, Sweden, Faroer Isl., Iceland, Czech Republic, Slovakia, Poland, Romania, Bulgaria, Russia, Ukraine, Kyrgyzstan, Tajikistan, Uzbekistan, Korea, Sikkim, Bhutan, Nepal, India, Tibet, China, Mongolia, 
USA, Canada, Greenland

Etymologie:
- Juncus: lat. jungere = zusammen binden (Binsen wurden früher als Flechtmaterial verwendet)
- triglumis: mit 3 Blüten bzw. Spelzen

 

 

 

 

Pflanze 5 - 25 cm groß
dichte Rasen bildend


Photo und copyright Julia Kruse

Blütenstand immer einköpfig, 


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Köpfchen 2 - 5- blütig, junge Perigonblätter weißlich, 6 Staubblätter,
Staubbeutel viel kürzer als die Filamente, Narben weißlich, 0,8 mm lang


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Benoit Bock

Ältere Perigonblätter bräunlich, mit hellem Rand, die äußeren 2 oder 3 Tragblätter der Blüten bilden eine Hülle um das Köpfchen, alle Tragblätter stumpf, kürzer als die Perigonblätter

Kapsel dunkelbraun, länger als das Perigon


Photo und copyright Julia Kruse

Stängel am Grund mit 2 Blättern, selten mit einem echten Stängelblatt


Photo und copyright Julia Kruse

Blätter bis 10 cm lang, grasähnlich, flach, rinnig
an der Spitze braun